Weil es zu wenige Sonderpädagogen gibt, wird das Feriencamp abgesagt. Eine Mutter sucht jetzt verzweifelt nach einer Betreuung für ihren Sohn.
Wer berufstätig ist und Kinder hat, muss die Sommerferien von langer Hand planen. Auch Claudia V. hat ihren Sohn bereits im März für drei Wochen in den Summer City Camps angemeldet. Weil Alex Autist ist, wird er in einer Inklusionsgruppe untergebracht. Nach der Zusage hat sich Familie V. darauf verlassen und ihre Urlaube dementsprechend geplant. Vorige Woche wurden die zwei Wochen im August dann plötzlich abgesagt.
Ich bräuchte 40 Minuten in jede Richtung, das lässt sich nicht mit meinem Job vereinbaren.
Claudia V.
Der ursprüngliche Standort befand sich im Wohnbezirk Liesing und neben Alex regulärer Schule. Doch dieser wird jetzt kurzfristig wegen Personalmangel von Sonderpädagogen geschlossen. Einzige angebotene Alternative ist ein Standort im 18. Bezirk. „Ich bräuchte 40 Minuten in jede Richtung, das lässt sich nicht vereinbaren“, beklagt die Wienerin. Zudem wäre ein Ortswechsel für den Siebenjährigen eine enorme Belastung.
Die Familie kenne das Problem mit dem Personal- und Plätzemangel im Bereich der Inklusion nur zu gut. Seit Schuleintritt vor drei Jahren warten sie auf einen Hortplatz für Alex. Und die Personal-Misere spitzt sich weiter zu, zurzeit fehlen in Wien laut Bildungsdirektion noch zehn klassenführende Lehrer für den sonderpädagogischen Bereich.
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