Krawalle in Frankreich

Mann (27) starb vermutlich durch Gummigeschoss

Ausland
05.07.2023 10:41

In Marseille ist während der inzwischen wieder abgeebbten nächtlichen Unruhen am Sonntag ein 27 Jahre alter Mann ums Leben gekommen. Wie die Staatsanwaltschaft am Mittwoch mitteilte, ist der Grund dafür wohl ein Treffer durch ein Gummigeschoss der Polizei.

Der Aufprall des Geschosses im Brustbereich habe ersten Erkenntnissen zufolge zum Herzstillstand geführt. Zu dem Zeitpunkt sei die Gegend von „Krawallen und Plünderungen“ erschüttert worden, erklärte die Staatsanwaltschaft weiter. Es sei aber unklar, ob der 27-Jährige an ihnen teilgenommen habe. Die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen zu den Umständen ein.

Ausschreitungen in Paris und Marseille besonders heftig
Nach dem tödlichen Schuss eines Polizisten auf einen Jugendlichen (17) während einer Verkehrskontrolle in einem Pariser Vorort war es mehrere Nächte lang zu gewaltsamen Protesten im Großraum Paris und in zahlreichen anderen Städten Frankreichs gekommen. Außer in Paris waren die Ausschreitungen in Marseille besonders heftig. Nach schweren Krawallen Freitagnacht war der Polizeieinsatz in Frankreichs zweitgrößter Stadt am Samstagabend massiv ausgeweitet worden.

Spendenaufruf für Familie von Polizisten gestoppt
Unterdessen ist die umstrittene Spendenaktion für die Familie des Polizisten, der den 17-Jährigen erschossen hatte, um Dienstagmitternacht gestoppt worden. Der Spendenaufruf wurde gestoppt, erklärte der Initiator und TV-Kommentator Jean Messiha. Messiha ist der ehemalige Sprecher des rechtsextremen Politikers Eric Zemmour und für seine radikalen Ansichten bekannt.

Bei der Spendenaktion für den Polizisten auf der Plattform GoFundMe waren bis Dienstagabend 1,5 Millionen Euro gesammelt worden. Das Geld sei der Familie von Florian M. gewidmet, „der seine Arbeit gemacht hat und nun dafür einen hohen Preis zahlt“, heißt es in dem Spendenaufruf. Polizist M. sitzt derzeit wegen des Verdachts auf vorsätzliche Tötung in Untersuchungshaft.

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