Hohes Gewicht, anderes Bremsverhalten und das schnellere Tempo sind die häufigsten Probleme beim Umstieg auf das Elektrofahrrad, wie aus einer vom Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) beauftragten aktuellen Studie hervorgeht, die 2022 unter 1676 E-Bike-Fahrenden durchgeführt wurde. Mit der Folge, dass sich bezogen auf die gefahrenen Kilometer für E-Bike-Fahrende ein fast dreimal so hohes Risiko ergibt, dabei tödlich zu verunfallen.
Obwohl laut KFV 680.000 Personen ab sechs Jahren wöchentlich mit dem E-Bike fahren, aber 2,3 Millionen Menschen ein konventionelles Fahrrad benutzen, sind im Vorjahr exakt jeweils 20 Personen mit einem E-Bike und 20 mit einem Fahrrad tödlich verunglückt. Eine besonders gefährdete Personengruppe auf E-Bikes sind ältere Menschen. Unter den Verletzten der vergangenen Jahre war fast jeder Dritte 65 Jahre alt oder noch älter, bei den Getöteten waren zwei Drittel 65 Jahre alt oder noch älter.
Schneller unterwegs, langsamer zu bremsen
„E-Bikes sind zwar bequemer, aber die elektrische Tretunterstützung verleitet leider auch zu schnellerem Fahrverhalten“, erläuterte Klaus Robatsch, Leiter des Bereichs Verkehrssicherheit beim KFV. Die Umfrage unter den 1676 E-Bike-Fahrenden ergab als mit Abstand größtes Problem Schwierigkeiten mit dem höheren Gewicht, das 58 Prozent der Befragten angaben, gefolgt vom unterschiedlichen Bremsverhalten (27 Prozent), der Bedienung des Displays (26 Prozent), der höheren Geschwindigkeit (26 Prozent), dem Losfahren (23 Prozent), der geringeren Wendigkeit (19 Prozent) oder bei der Beschleunigung (18 Prozent). KFV-Verkehrssicherheitsexpertin Ernestine Mayer appellierte daher insbesondere an ältere Personen, E-Bike-Fahrsicherheitskurse zu absolvieren.
Appell an Ältere
Zu den Hauptunfallursachen von Kollisionen mit E-Bikes zählen im Vierjahresdurchschnitt die Vorrangverletzung/Rotlichtmissachtung mit 43 Prozent, Unachtsamkeit/Ablenkung (20 Prozent) und Missachtung von Ge- oder Verboten (13 Prozent). Laut Hochrechnung von KFV-Erhebungen in ausgewählten Krankenhäusern im Rahmen der IDB-Austria werden im Schnitt pro Jahr rund 10.000 Personen beim E-Bike-Fahren so schwer verletzt, dass sie im Krankenhaus behandelt werden müssen. Aufgrund der hohen Verletzungsschwere fordert das KFV daher neuerlich eine Helmpflicht für E-Bike- sowie auch für E-Scooter-Fahrende.
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