Baujuwele, Brauchtum

Das historische Herz Kärntens entdecken

Historische Baujuwele, Burgen, aktives Brauchtum und eine unverfälschte Naturlandschaft abseits der Hektik sind gute Gründe, in Mittelkärnten auf Entdeckertour zu gehen.

In der Nähe von St. Veit an der Glan, das durch den Wiesenmarkt, eines der größten Volksfeste Österreichs (2023: 30. September bis 9. Oktober) bekannt ist, thront weithin sichtbar auf einem etwa 150 Meter hohen frei stehenden Kalkfelsen die imposante Burg Hochosterwitz, ein Wahrzeichen wie in einem Disney-Märchen. Tatsächlich diente der majestätische Festungsbau als Inspiration für Walt Disneys Cinderella-Schloss. Der Aufstieg zieht sich über 14 Tore – jedes für sich ein kleines Kastell mit eigenen Verteidigungsinstallationen –, oder man nimmt den modernen Lift. Hier kann Geschichte erlebt werden, aber es gibt auch Veranstaltungen und Konzerte, die einen Besuch lohnenswert machen.

Wer sich für das Mittelalter interessiert, ist auch in Friesach richtig. Schon von Weitem grüßt ein imposantes Ensemble aus Burgruinen, Wehrmauern und Kirchen, die Zeichen für die einstige Bedeutung des Ortes, der an der Handelsroute zwischen Wien und Venedig lag, abgeben. Die älteste Stadt Kärntens ist ein wahres Juwel, das zur Gänze von Zinnenmauern und Wassergräben eingefasst wird und mit einer sehr gut erhaltenen mittelalterlichen Bausubstanz glänzt. Wer Friesach besichtigt, geht auf Zeitreise. Genauso bewunderungswürdig wie die alte Bausubstanz ist das Engagement der Bewohner, die das kulturelle Erbe wiederbeleben, sei es beim jährlichen Mittelalterfest, bei den Burgfestspielen auf der Freilichtbühne am Petersberg oder beim Burgenwandertag.

Erlebnis Burgbau Friesach
Noch etwas ist einzigartig: der Burgbau zu Friesach. Was? Richtig gelesen, in Friesach wird auch eine neue Burg gebaut. Gerald Krenn, Historiker und Projektleiter der ungewöhnlichen Baustelle, erklärt das historische Experiment: „Hier wird eine Burg mit den Möglichkeiten des 12. Jahrhunderts errichtet, ohne Maschinen, ohne Strom. Auch das Baumaterial wird nach altem Vorbild in der Umgebung gewonnen.“ Seit 2009 läuft das Experiment, lässt eine mittelalterliche Baustelle in Echtzeit erleben, inklusive Handwerkerdorf.

Aber nicht nur historische Schlösser, Burgen und Städte machen diese Region so interessant, auch der Genuss kommt nicht zu kurz. Sei es in einem der elf Hauben-Restaurants, in einem gemütlichen Wirtshaus oder etwa bei den Produzenten wie beim Seiser in Straßburg (Speck) oder Hirter in Micheldorf (Bier) – sie alle machen den Marktplatz Mittelkärnten aus, der für regionale Vielfalt und unverfälschte Produkte steht.

Das Salvator Iris Porsche Landhotel in St. Salvator ist nicht nur ein guter Tipp zum Übernachten und zum Stärken, sondern für alle jene, die sich für Autos interessieren – im liebevoll restaurierten Stadl, der direkt an das Hotel angeschlossen ist, befindet sich ein Museum mit Exponaten von Anbeginn der Automobilgeschichte bis in die Gegenwart des Motorsports.

Von hier ist es nicht mehr weit bis nach Metnitz, wo eine weitere kulturgeschichtliche Besonderheit wartet. Der Ort ist weit über seine Grenzen ob seiner berühmten Totentanzfresken um 1500 bekannt, die das gotische Beinhaus zieren. Von den einst 28 Motiven haben sich nur vier Figurenpaare – der Tod mit Koch, Bauer, Mutter und Kind – im Original erhalten und sind einzigartig, erinnern daran, dass alle – egal, ob Kaiser oder Bauer – im Tod gleich sind. „Was in Salzburg der ,Jedermann‘, ist in Kärnten der Totentanz“, hören wir bei der Führung im Museum. Alle vier Jahre findet das Metnitzer Totentanzspiel statt, ein Laienschauspiel, das das nächste Mal 2026 aufgeführt wird.

Eine absolute Pflichtstation für Kunstfreunde ist auch der doppeltürmige Dom von Gurk. Der Wallfahrtsort liegt abseits von Fernverkehrsrouten und ist untrennbar mit dem Namen der Kärntner Landesmutter, der heiligen Hemma, verbunden, die in der Krypta mit den großartigen 100 Marmorsäulen ihre letzte Ruhestätte hat.

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