Graz hat AVL-Chef Helmut List zum siebten Ehrenbürger der Stadt ernannt. In seiner Dankesrede ging der auf die Herausforderungen des Klimawandels für die Autoindustrie ein - und erklärte, dass Innovationsgeist die Welt retten könne.
„Wir haben versucht, annähernd eine Biografie nachzuzeichnen, aber es ist nur ein Auszug. All das, was Sie geleistet haben, würde diesen Festrahmen sprengen.“ Mit diesen Worten leitete die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr ihre Rede zur Ehrenbürgerernennung von Professor Hans List ein. Zahlreiche Gäste aus Wirtschaft, Politik und Kirche fanden zur Festsitzung im Gemeinderatssitzungssaal zusammen, darunter auch die Familie des Geehrten mit Gattin Kathryn List und den Kindern Katharina, Olivia und Hans.
„Glücksfall für unsere Stadt“
In ihrer Rede gab die Bürgermeisterin einen Abriss seines Lebens und Wirkens: Nach seinem Maschinenbaustudium an der TU Graz trat List 1966 in die AVL List GmbH, das Unternehmen seines Vaters Hans List, ein und übernahm 1979 die Geschäftsführung. Mit Innovationsgeist und einer Leidenschaft für die Forschung führte er den Konzern seitdem zu einem der weltweit führenden Technologieunternehmen im Mobilitätsbereich und stärkte als unermüdlicher Motor den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Graz.
„Dass Graz der Hauptsitz dieses Unternehmens ist, kann man nur als absoluten Glücksfall für unsere Stadt betrachten“, sagt die Bürgermeisterin. Allein in Graz beschäftigt die AVL über 4000 Mitarbeiter, weltweit sind es weit über 11.000 an mehr als 90 Standorten. Persönlich durfte Kahr den Geehrten bei einer Ausstellungseröffnung kennenlernen: „Egal, mit wem man spricht: Professor Helmut List wird von seinem Umfeld als menschlich, wertschätzend und als eine unabhängig von Hierarchien denkende Persönlichkeit beschrieben.“
Sein Engagement reicht weit über Unternehmensgrenzen in die Gesellschaft hinein: Seine Verdienste um die Wissenschaft und Forschung ebenso wie sein Engagement für die Kultur sind für Graz von größter Bedeutung, wie etwa die Eröffnung der Helmut-List-Halle im Jahr 2003 oder die Gründung der AVL Cultural Foundation 2007. Als Honorarkonsul vertritt Helmut List die in der Steiermark lebenden Bürger:innen der Republik Korea.
Dankesworte des Geehrten
In seiner Dankesrede betonte List seine enge Verbundenheit zu der Stadt, die er mit einem Orchester verglich: „Es braucht Musikerinnen, die gemeinsam an einem Ergebnis arbeiten. Menschen müssen sich vernetzen und Ideen teilen, um zusammen etwas Schönes wie eine Symphonie, neue Technologien oder ein einzigartiges Innovationsökosystem zu schaffen.“
Besondere Aufmerksamkeit widmete List auch dem Thema Nachhaltigkeit und Klimawandel: „Es stehen große Herausforderungen bevor, denen wir uns gemeinsam stellen wollen. Innovationen kommen aus allen Bereichen. Letztendlich muss die Technologie mit einer Lösung kombiniert werden, die für den Nutzer, die Gesellschaft und für den Planeten einen Mehrwert bringt. In der AVL wollen wir unseren Beitrag dazu leisten, eine klimaneutrale, sichere und komfortable Mobilität für alle Menschen zu schaffen“, so List.
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