Mini-Rennen statt freier Trainingseinheit - Formel-1-Geschäftsführer Stefano Domenicali will mehr Action in der „Motorsport-Königsklasse“. Eine Kolumne von „Krone“-Redakteur Richard Köck.
Fünf verletzte Piloten am ersten MotoGP-Wochenende in Portimão - der extrem hohe Preis für eine noch größere Show mit den zusätzlichen Sprintrennen am Samstag. Honda-Ersatzpilot Stefan Bradl hatte das neue Format im „Krone“-Interview mit dem Kollegen Christoph Kothgasser scharf kritisiert. „21 Rennen mehr im Jahr ist zu viel. Das geht über das menschliche Limit hinaus.“
Action, Show, Entertainment und Geldregen - das muss in den „Königsklassen“ des Motorsports einfach passen. Und so war’s auch nur wenig verwunderlich, dass sich Formel-1-CEO Stefano Domenicali just in Portimão gegenüber einem portugiesischen TV-Sender gegen die freien Trainingssessions im Rahmen eines Grand-Prix-Wochenendes aussprach. „Diese Einheiten bringen viele Daten, die für die Ingenieure großen Nutzen haben, okay. Aber den Fan zu Hause vor dem Fernsehschirm interessiert das nicht“, sagte der 57-jährige Italiener. „Ich bin ein klarer Befürworter für die Streichung dieser freien Trainings. Die Fans wollen sehen, dass Verstappen, Hamilton, Leclerc und Co. an jedem Tag um etwas kämpfen.“
Der ehemalige Ferrari-Chef denkt darüber nach, vielleicht eine Freitags-Session aufzuwerten, daraus eventuell ein Mini-Rennen zu kreieren und dafür WM-Punkte zu vergeben. „Klar, das Rennen am Sonntag muss immer das Wichtigste sein, aber meiner Meinung nach ist es aus Fan-Sicht notwendig, dass, wenn die Formel 1 auf die Strecke geht, es immer um eine Auszeichnung gehen muss.“
Domenicalis Wunsch nach mehr Action und mehr Dollar ist also klar - ob dieser aber in absehbarer Zeit auch umgesetzt werden kann, scheint derzeit mehr als fraglich. Neben der Zustimmung des Weltverbandes FIA ist auch die Unterstützung der Teams nötig - das wird schwierig!
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