„Krone“-Reisereportage

Südafrika: Im Zeichen des Donnerrauchs

Reisen & Urlaub
12.01.2023 09:06

Vielfältig, bunt und reich an Natur und Kultur: Das ist der Süden Afrikas! Erkunden Sie endlos scheinende Weiten, tosende Wogen, wilde Canyons und die Big Five hautnah.

Unter uns das tosende Meer, über uns der schroffe Fels. Zugegeben: Südafrika besucht man wohl nicht zum Auto- oder Busfahren. Doch jeden Urlauber zieht es unwillkürlich auf die beinahe mystische Felszunge, die Seefahrer hochachtungsvoll das Kap der Guten Hoffnung nennen. Wirklich zügig fahren kann man hier wegen des für viele Kontinentaleuropäer ungewohnten Linksverkehrs und der vielen Kurven freilich nicht. Aber wer will das schon, bei solch atemberaubendem Panorama.

Obwohl die 1922 von italienischen Kriegsgefangenen erbaute Serpentinenstraße nach Hout Bay nur etwas mehr als zehn Kilometer lang ist, gilt sie vielen Besuchern als das Highlight einer Tour ans Ende der Welt. Wer am Morgen früh genug losfährt, kann die Strecke ohne viel Verkehr abfahren und Aussichtspunkte ohne Andrang genießen.

An der Waterfront Mariners Wharf im Hafen von Hout Bay kann man Bootstouren zu den Robben auf einer Felseninsel um die Ecke buchen - einer der beliebtesten Ausflüge in der Region.

Wer sich mit Kapstadt noch nicht so viel auseinandergesetzt hat, verwechselt die Tour zur Robben-Insel schon mal mit jener zu Robben-Island. Kaum ein anderer Ort in Südafrika ist so sehr mit der Geschichte des Landes verbunden. Auch wenn die 574 Hektar große einstige Gefängnisinsel in der Tafelbucht im Laufe des letzten Jahrhunderts auf verschiedenste Weise genutzt wurde - von einer Lepra-Kolonie über ein gewöhnliches Gefängnis bis hin zu einer Festung während der Weltkriege - ist es wohl international vor allem bekannt wegen des Gefängnisses für politische Häftlinge während der Apartheid. Der wohl bekannteste: Nelson Mandela. Zwei mal zwei Meter: Auf dieser Fläche hat Südafrikas erster demokratisch gewählter Präsident einst als Häftling Nummer 466/64 in Zelle Nummer fünf 18 seiner 27 Haftjahre verbracht. Er durfte nur 30 Minuten Besuche empfangen - im Jahr!

Heute liegt in Nelson Mandelas Zelle nur noch eine Decke am Boden, daneben ein Hocker und ein Toiletteneimer. Durch das Museum führen frühere Gefangene. Unter ihnen ist Sparks: „Ich will diese einprägsame Zeit meines Lebens anderen näher bringen. Ich will die Geschichte erzählen, denn sie darf nicht in Vergessenheit geraten. Wer kann dies besser machen als jemand wie ich, der jahrelang hier eingesperrt war?“

Kirstenbosch
Weniger bedrückend, dafür umso beeindruckender ist der Botanische Garten von Kirstenbosch. Er gilt als einer der schönsten der Welt. Alleinige Aufgabe des 1913 gegründeten Parks ist die Bewahrung der einheimischen Pflanzenwelt der Kapregion. So finden sich keine fremden Pflanzen im gesamten Areal. Das Kerngebiet erstreckt sich über 36 Hektar zu Füßen des Tafelberges auf einer Meereshöhe von 100 bis knapp 1000 Meter. Schon alleine aufgrund dieser Differenz in der Höhenlage ist eine riesige Pflanzenvielfalt garantiert.

Etwas kulinarischer geht es in Franschhoek zu. Hier siedelten sich vor mehr als 300 Jahren die französischen Hugenotten an. Heute strömen Weinliebhaber aus der ganzen Welt in diesen kleinen, von massiven Bergen umgebenen Ort, um die exquisiten Weine zu probieren. Ein besonderes Highlight ist die Wein-Tram. Sie bringt Besucher von einem Weingut zum anderen.

Von der Strassenbahn zum donnernden Rauch
Nicht mit der Tram, dafür aber mit dem Flugzeug, geht es weiter nach Simbabwe. Direkt an der Grenze zu Sambia warten die beeindruckenden Viktoriafälle - die mit 1700 Metern breitesten der Welt: Sie gehören seit 1989 zum Weltnaturerbe der UNESCO und wurden 1851 vom schottischen Missionar David Livingstone entdeckt und nach der britischen Königin Victoria benannt. Malerischer war der Name, den das Volk der Kololo, das in der Region lebte, ihnen gab: „Mosi-oa-Tunya“, der donnernde Rauch.

Die Gischtwolken sind aus weiter Ferne zu sehen. Kein Wunder: Der Sambesi-Fluss stürzt sich über 100 Meter in die Tiefe. Im Februar und März, Ende der Regenzeit, schwillt der Fluss stark an. Zum Ende der Trockenzeit, im September und Oktober, führt der Fluss weniger Wasser, und Mutige können im „Devil’s Pool“ baden, einem kleinen, vom Wasser geformten Becken direkt an der Kante des Wasserfalls. Ein besonderes Highlight ist auch ein Flug im Hubschrauber über die Wasserfälle.

Wer es lieber ruhiger angeht, genießt einfach die Aussicht von der berühmten Brücke oder nimmt an einer Bootsfahrt auf dem Fluss teil. Die volle Pracht des Sambesi erlebt man am besten vom Boot aus, wenn sich der Tag langsam dem Ende zuneigt und die Sonne hinter dem Horizont verschwindet.

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