Danylo Astion

Aus Ukraine geflohen: Profi-Traum lebt bei Rapid

Fußball National
22.12.2022 07:23

Für Danylo Astion steht das Weihnachtsfest erst in zwei Wochen an, bei seiner neuen sportlichen Heimat durfte aber bereits gefeiert werden. Der zehnjährige Ukrainer floh mit seiner Familie kurz nach der russischen Invasion in den Westen. Nur einen Fußball und seine Schuhe habe ihr Sohn im Rucksack gehabt, berichtet Mutter Giuliana. Die Familie fand in Wien ein neues Zuhause, Danylo darf im Westen Wiens in Grün-Weiß dem Ball nachjagen.

In der U11 von Rapid Wien lebt der junge Ukrainer seinen Traum vom Fußballstar weiter. Als „Leistungssportler durch und durch“ bezeichnet ihn sein Trainer Matus Kukla. In der Akademie von Dynamo Kiew erhielt Astion eine auf hohem Standard angesiedelte, aber auch harte Ausbildung. Für Kukla steht grundlegend eines im Vordergrund: „Es geht auch darum, dass die Burschen Spaß am Fußball haben.“

Spieler des Monats
Spaß hat Danylo offenbar. Seit August jagte er in Grün-Weiß dem runden Leder hinterher. Schon nach wenigen Wochen wurde er zum „Spieler des Monats“ in der Akademie gekürt, mittlerweile klappt es auch mit der Verständigung per Deutsch ganz gut. Kindermund tut freilich Wahrheit kund. „Das Leben in Wien geht so. Wenn ich könnte, würde ich in die Ukraine zurück. Zwei meiner Freunde sind jetzt in Italien, zwei in Spanien und einige sind dort (in Ukraine) geblieben“, sagte Danylo einer Reuters-Journalistin.

Seine Eltern sehen bei Rapid eine mehr als gelungene Ablenkung. Gerade nur ihre Kleidung hatte die Familie bei sich, als sie im März aufbrach. Nach einer Woche an der ungarischen Grenze ging es auf Anraten von Freunden weiter nach Wien. „Er hat nur den Rucksack mit einem Fußball und seinen Schuhen mitgenommen, sonst nichts“, so Mutter Giuliana. Als ihr Sohn schließlich beim Probetraining teilnehmen durfte, habe sie fast geweint. „Er hat wochenlang nicht gelacht, und als wir in Wien waren, als er wieder spielen konnte, konnte er wieder lachen und sagte: ‘Mama, schau, ich spiele wieder.‘“

Einst bei Dinamo Minsk
Bei der Integration und der Sprachbarriere half, dass sich Danylo mit einem mongolisch-stämmigen Teamkollegen, der Russisch-Kenntnisse besitzt, unterhalten konnte. Auch Trainer Kukla konnte aus seiner Zeit als Aktiver bei Dinamo Minsk mit entsprechenden Sprachfähigkeiten aufwarten. Vor mehr als 20 Jahren kam er einst selbst in jungen Jahren nach Wien. „Auch wenn es von der Slowakei nach Wien jetzt nicht so weit ist“, meinte der 38-Jährige.

Kukla wollte eines festhalten: „Wir sind stolz und dankbar, dass wir nicht nur Danylo, sondern auch anderen Jungs anbieten können, bei uns Fußball zu spielen.“ So hat Rapid bereits einigen Buben, die aus der Ukraine flüchten mussten, die Gelegenheit gegeben, beim Verein zu trainieren. Ein entsprechendes fußballerisches Niveau muss jedoch vorhanden sein. Demnach kamen auch schon einige Jungkicker auf Vermittlung des Bundesligisten bei kleineren Vereinen unter.

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