Im Siegestaumel

Weltmeister will „Schweigeminute für Mbappe“

WM 2022
19.12.2022 05:57

Man muss ja nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen, das bei Argentiniens frisch gebackenen Weltmeistern im Siegestaumel so von sich gegeben wurde. Interessant, bisweilen unterhaltsam, auch zynisch ist‘s jedenfalls, was Goalie-Held Emiliano Martinez beim Siegestanz in der Kabine so „forderte“. (Im Video oben sehen Sie, wie Stefan Maierhofer und Michi Konsel im „Krone“-WM-Studio das Finale einschätzen.)

Sie singen ausgelassen, schmettern in einer schieren Endlosschleife ein „Heja heja he ...“ in die luxuriöse Umkleidekabine, hüpfen im Gänsemarsch tanzend im Kreis. Und dazwischen ermächtig sich Emiliano Martinez in seiner Funktion als Zeremonienmeister und Chef-Spaßvogel dazu, eine „Schweigeminute für Kylian Mbappe“ einzufordern. Alles natürlich im Überschwang der Gefühle abgesondert, alles nicht unbedingt mit dem Political-Correctness-Maßstab zu vermessen. Social Media freut sich trotzdem über das Schnipsel, das ursprünglich von Nicolas Otamendis Insta-Account stammt, und spielt es gerade millionenfach aus:

„Keine Ahnung“
Wobei: Ganz unberechnet kommt die Einlage womöglich nicht. Martinez wird vermutlich Genugtuung verspürt haben. Schon vor dem Finale hatte er sich über die Aussage Mbappes echauffiert, der südamerikanische Fußball verfüge nicht über die Qualität des europäischen. Mbappe habe schlicht „keine Ahnung“, meinte Martinez, der sich jetzt im Titel-Rausch offenbar ein gewisses Maß Zynismus nicht verkneifen konnte.

Mbappe wird‘s schon verkraften. Er kann sich immerhin - vermutlich schwer - damit trösten, mit acht Volltreffern und zwei Vorlagen nicht nur den goldenen Schuh für den Top-WM-Torschützen, sondern auch den Titel „Topscorer“ abgestaubt zu haben. Die Frage, was er noch tun soll, außer drei Tore im Finale zu schießen und einen Penalty im Elferschießen zu verwandeln, um Weltmeister zu werden, wird er sich aber schon stellen. Und hat er sich wohl auch unmittelbar nach der Entscheidung im Finale gestellt. Da war er fast untröstlich. Minutenlang stand der 23-Jährige nach dem Elfmeterschießen frustriert auf dem Rasen. Später setzte er sich auf die Ersatzbank, das Trikot über das Gesicht gezogen, um die feiernden Argentinier um Lionel Messi nicht sehen zu müssen.

Stempel aufgedrückt
„Er wollte dieser Weltmeisterschaft seinen Stempel aufdrücken. Das hat er getan, aber nicht so sehr, wie er wollte“, sagte Nationaltrainer Didier Deschamps über Mbappé. Die brillante Leistung des Superstars im Endspiel blieb am Ende unbelohnt. Argentinien dominierte die Partie über weite Strecken und lag bis zur 80. Minute sicher mit 2:0 in Führung. Das Auftreten der „Equipe Tricolore“ bis dahin war einem Finale nicht würdig, die Auswechslungen von Olivier Giroud und Ousmane Dembele bereits vor der Pause sprachen Bände. „Ich konnte nicht bis zur Halbzeit abwarten“, sagte Deschamps.

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