IAEA wurde informiert
Iran reichert in Atomanlage Uran auf 60% an
Der Iran ist der Herstellung von atomwaffentauglichem Uran ein weiteres Stück nähergekommen. In seiner unterirdischen Atomanlage Fordo sei es gelungen, Uran auf einen Reinheitsgrad von 60 Prozent anzureichern. Die UNO-Atomaufsicht IAEA sei darüber in einem Brief informiert worden, meldete am Dienstag die halbamtliche iranische Nachrichtenagentur ISNA.
Außerdem sollen in Fordo (im Bild unten auf einem Satellitenbild) und in Natanz weitere Zentrifugen gebaut werden, ergänzte der iranische Sender SNN. An einem anderen Standort reichert der Iran Uran bereits auf bis zu 60 Prozent an, was weit über der im Atomabkommen von 2015 festgelegten Obergrenze von 3,67 Prozent liegt. Für Atomwaffen muss der radioaktive Stoff auf 90 Prozent angereichert werden.
Die Fordo Fuel Enrichment Plant (FFEP) ist eine Atomanlage südlich von Teheran, etwa 30 Kilometer nördlich der Stadt Ghom gelegen. Sie befindet sich auf einem früheren Militärgelände, in einem 60 Meter unter der Erde verlaufenden Tunnelsystem. Hier wurde Im Jänner 2021 wieder mit der Herstellung von 20-prozentigem Uran begonnen, nachdem der Iran im November 2020 aus dem Wiener Atomabkommen ausgestiegen war.
Atomabkommen derzeit faktisch auf Eis
Das Atomabkommen steht seit Jahren vor dem Scheitern. Jüngst liefen die Bemühungen zur Rettung der Vereinbarung immer mehr ins Leere, inzwischen liegen sie faktisch auf Eis. Kürzlich wurden Diplomaten zufolge an drei nicht deklarierten iranischen Standorten Uranspuren entdeckt. Die IAEA hat den Iran deshalb in einer Resolution zur Zusammenarbeit bei der Untersuchung dieses Vorfalls aufgefordert.








Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.