„Krone“-Kommentar

Albtraumhafte Suppe …

Analysiert für die „Krone“: Außenpolitik-Experte Christian Hauenstein

(Bild: stock.adobe.com, Krone KREATIV)

Rishi Sunak, der Ex-Investmentbanker, Ex-Finanzminister und jetzt neue Premierminister von Großbritannien, wird allgemein als sehr intelligent und besonders ehrgeizig beschrieben. Zumindest Letzteres muss er jedenfalls sein, sonst hätte er sich niemals auf dieses Himmelfahrtskommando in der Downing Street 10 eingelassen.

Nötig hätte der Vater zweier Töchter das nicht. Gemeinsam mit seiner Frau, der Tochter eines indischen Milliardärs, wird er auf ein Vermögen von umgerechnet mehr als 830 Millionen Euro geschätzt. Rishi Sunak könnte sich mit seiner Familie also ein schönes und unbeschwertes Leben machen.

Er aber übernimmt mit den Tories eine Partei, die nach dem unwürdigen Endlosgezerre um den Brexit sowie den damit einhergegangenen uneinlösbaren Versprechungen von Sunaks Vorgängern Boris Johnson und Liz Truss komplett zerstritten und am Boden zerstört ist. Dazu kommen Wirtschaftskrise, Inflation, ein kaputtes Gesundheitssystem, immer größere Ungleichheit zwischen Arm und Reich, eine grobe Schieflage bei den öffentlichen Finanzen sowie der Ukraine-Krieg.

Die BBC nennt die Situation, die Rishi Sunak erbt, wörtlich „eine albtraumhafte Suppe politischer und wirtschaftlicher Düsternis“. Dem ist nichts hinzuzufügen.

Bei Wahlen würden die Tories zumindest 30 Prozent hinter Labour landen. Es scheint, als könne Rishi Sunak seine Partei nur zu Grabe tragen.

Oder?