Maharadscha von Nr. 10

Ehefrau macht Rishi Sunak reicher als die Royals

Rishi Sunak ist der erste Briten-Premier mit indischen Wurzeln, hinduistischem Glauben - und einem Vermögen, das das von König Charles III. übertrumpft. Das hat Sunak unter anderem seiner vermögenden Frau zu verdanken. Die 42-jährige Akshata Murthy ist die milliardenschwere Erbin des indischen IT-Moguls Narayana Murthy, dem das in Bangalore ansässige Unternehmen Infosys gehört.

Die Downing Street Nummer 10 hat schon viele Premierminister und ihre Partner beherbergt - aber das Paar, das nun dort lebt, ist in vieler Hinsicht außergewöhnlich.

Der neue Premierminister Großbritanniens ist der erste Hindu in diesem Amt, der erste, der den Eid auf den Hindu-Text Bhagavad Gita abgelegt hat, zudem mit 42 der jüngste Premier seit 240 Jahren ist und der reichste, den das Vereinigte Königreich je erlebt hat.

Gearbeitet und „reich geheiratet“
Gleich nach dem Studium arbeitete Sunak als Investmentbanker, was ihn zum Multimillionär machte, zudem hat er „reich geheiratet“, wie man so schön sagt.

Seine Frau besitzt britischen Medien zufolge einen Anteil von 430 Millionen Pfund (rund 490 Millionen Euro) am IT-Imperium Infosys ihres Vaters, das einen Marktwert von 77 Milliarden Euro haben soll. Gemeinsam mit ihrem Bruder Rohan Murthy wird die neue First Lady einmal eines der größten Vermögen Asiens erben, heißt es.

Gemeinsam besitzen Sunak und Murthy im Augenblick rund 840 Millionen Euro, wird geschätzt. Damit sind sie reicher als König Charles III., dessen Privatvermögen nach dem Tod der Queen auf rund 440 Millionen Euro geschätzt wird.

Einigen britischen Abgeordneten ist das Riesenvermögen der „Maharadschas der Downing Street“ ein Dorn im Auge. So warnte die Labour-Abgeordnete Nadia Whittome auf Twitter: „Rishi Sunak und seine Frau verfügen über ein Vermögen von 730 Millionen Pfund. Das ist etwa das Doppelte des geschätzten Vermögens von Charles III. Denken Sie daran, wenn er davon spricht, ,harte Entscheidungen‘ zu treffen, für die die Menschen der Arbeiterklasse zahlen werden.“

Jedi, Schatzkanzler, Premier
Getroffen haben sich Premier Sunak und die im indischen Mubli von ihren Großeltern großgezogene Murthy, damit ihre Eltern ihr Unternehmen aufbauen konnten, als Studenten an der Eliteuniversität Stanford in Kalifornien.

2009 heirateten der Arztsohn und die Milliardärstochter in einer aufwendigen Zeremonie in Bengaluru in Indien, wo das Paar die nächsten vier Jahre lebte, bevor es in Sunaks Heimat Großbritannien übersiedelte. Der Premier war in der englischen Kleinstadt Romsey in der Grafschaft Hampshire als Einwandererkind aufgewachsen, wo er als kleiner Bub nicht davon träumte, Politiker zu werden, sondern Jedi-Ritter. Das jedenfalls verriet er, als er Schatzkanzler wurde, in einem Tweet, in dem er Fotos teilte, die ihn Schuluniform vor seinem Zuhause und im Anzug vor der Downing Street 11 zeigten. 

Sunaks Vater Yashvir wurde in der damaligen britischen Kolonie Kenia und seine Mutter Usha im heutigen Tansania geboren. Die Familien von beiden stammten ursprünglich aus dem indischen Punjab und emigrierten in den 1960er-Jahren nach Großbritannien, wo Sunaks Eltern sich kennenlernten.

„Überall Kleider... und Schuhe!“
Der Premier wuchs nicht in Armut auf, aber bescheiden im Vergleich mit seinem heutigen Besitz. Mit seiner Frau und seinen Töchtern Anoushka und Krishna verfügt er über eine Londoner Wohnung in der Old Brompton Road, außerdem über ein denkmalgeschütztes Herrenhaus namens „Kirby Sigston Manor“ in North Yorkshire und eine Penthouse-Wohnung in Santa Monica.

In einem Interview mit der „Times“ im August gab Rishi einen Einblick in seine Ehe. Er sagte der Zeitung: „In meiner Familie trinken alle, meine Frau trinkt definitiv. Es ärgert sie sehr, dass ich es nicht tue.“

Außerdem verriet er über seine Frau: „Ich bin unglaublich ordentlich, sie ist sehr unordentlich. Ich bin viel organisierter, sie ist spontaner... sie wird mich nicht dafür lieben, dass ich das sage, aber ich will ehrlich sein, sie hat es nicht so mit dem Aufräumen. Sie ist ein totaler Albtraum, überall Kleider... und Schuhe... oh Gott, Schuhe.“ Murthy hat unter anderem Mode studiert und kurz einmal ein Modelabel betrieben, bevor sie Chefin der Kapitalfirma Catamaran Ventures, der Fitnessstudio-Kette Digme Fitness und des Herrenausstatters New & Lingwood wurde.

König Charles im Gespräch mit Rishi Sunak und Akshata Murthy

(Bild: Tristan Fewings / PA / picturedesk.com)

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Fotos

Beginn mit Symbolkraft
Die Ordnung und Zielstrebigkeit des neuen Premiers, der in Hinblick auf seine Frau auch mit Chaos zurechtzukommen scheint, gibt den Briten jedenfalls Hoffnung, nun endlich in ruhigere Fahrwasser zu schiffen.

Symbolkraft hat dabei, dass Sunak ausgerechnet am Tag des Lichterfestes Diwali, das von Hindus, Sikhs und Jains in aller Welt gefeiert wird, zum Premierminister ernannt wurde. Das Lichterfest feiert den Triumph des Lichts über die Dunkelheit und steht für einen Neuanfang.