Auf das Frauen-Team des SKN St. Pölten wartet bei der Premiere in der Gruppenphase der Champions League ein echter Gradmesser. Österreichs Serienmeister bekommt es zum Auftakt am Donnerstag (18.45 Uhr) auswärts mit dem VfL Wolfsburg um die deutsche Starstürmerin Alexandra Popp zu tun. Deutschlands Champion ist selbstredend der Favorit. St. Pölten will überraschen, die Gegner im Rennen um einen Aufstiegsplatz sind mit der AS Roma und Slavia Prag andere.
Per Bus starteten die niederösterreichischen „Wölfinnen“ um Cheftrainerin Liese Brancao am Mittwoch in ihre erste Europacup-Reise als Königsklassen-Teilnehmer zum deutschen Pendant. Über Linz ging es per Flieger nach Braunschweig und dort wieder per Bus weiter in die VW-Stadt. Wolfsburg kennt St. Pölten aus Testspielen, vor vier Jahren schaute gegen die Deutschen einmal ein torloses Remis heraus. SKN-Kapitänin Jasmin Eder war vor dem Wiedersehen eines klar: „Wolfsburg ist eine Top-Mannschaft mit lauter Vollprofis.“
Der Gegner weiß um seine Rolle. „Wir gehen in die Gruppenphase als Favorit. Das muss auch unser Ziel sein: Die Gruppe zu gewinnen“, sagte der Sportliche Leiter Ralf Kellermann, der die VfL-Frauen 2013 und 2014 als Trainer zum Triumph in der Champions League geführt hatte. In der Vorsaison stand Wolfsburg im Halbfinale, dort war gegen den FC Barcelona Endstation.
Ist Wolfsburg ein Stammgast, arbeitete sich St. Pölten heuer durch die Qualifikation über den nordmazedonischen Klub Ljuboten, Dinamo-BSUPC aus Belarus und KuPS Kuopio aus Finnland in die Gruppe vor. Der Slowenin Mateja Zver gelangen in den engen Duellen mit Finnlands Meister (1:0, 2:2 n.V.) gleich drei Tore. Schon einmal (2020/21) standen die Niederösterreicherinnen in der Runde der besten 16, damals wurde allerdings noch in einem anderen Format gespielt.
Neben dem Sieger der vier Gruppen steigt nun auch der jeweilige Zweite ins Viertelfinale auf. Ein Sieg ist bei den Frauen eine UEFA-Prämie von 50.000 Euro wert, allein für das Antreten in der Gruppenphase kassierte jeder Verein 400.000 Euro. Reich wird der SKN dadurch nicht. Immerhin werde man dank der zusätzlichen Gelder die Millionengrenze im Budget überschreiten, meinte Präsident Wilfried Schmaus. Die größte Hoffnung ist, dass die Champions League mehr Fans in die NV Arena lockt.
In der kommenden Woche steigt am Mittwoch (18.45 Uhr) das erste Heimspiel gegen die AS Roma. Die Italienerinnen mit ÖFB-Teamspielerin Carina Wenninger gelten als zu schlagendes Team, will St. Pölten Platz 2 in Angriff nehmen. Mit Slavia Prag scheint man zumindest auf Augenhöhe. „Für uns ist gegen Roma und Slavia etwas möglich. Wir können aufsteigen, aber auch Vierter werden“, meinte Brancao. In Wolfsburg wird am Donnerstag im 5000 Besucher fassenden AOK Stadion gespielt. In der Volkswagen Arena (30.000 Plätze), wo normalerweise die Männer des VfL agieren, will der Verein frühestens im Viertelfinale antreten.
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