Unwetter-Tragödien

Wie ein Sturm Familien in immense Trauer stürzte

Kärnten
20.08.2022 06:00

Der Gewittersturm in Österreich sorgte für viele Schicksalsschläge: Zwei Mädchen kamen in Kärnten tragisch zu Tode, und auch drei Wanderinnen in Niederösterreich verloren durch entwurzelte Bäume ihr Leben. Nur einige konnten einer Tragödie knapp entkommen, so auch ein Bub aus Wolfsberg (Kärnten), der es wohl Schutzengeln zu verdanken hat, dass er von keinem Baum getroffen wurde.

Der Schock in der Kärntner Gemeinde St. Andrä sitzt tief. Einen Tag nach dem schrecklichen Unwetter, bei dem am Donnerstag, wie berichtet, die dreijährige Christina und die achtjährige Eva aus dem Lavanttal durch umfallende Bäume ihr Leben verloren haben, soll nun geklärt werden, wie es überhaupt zu der Tragödie am Badesee kommen konnte.

Gutachten erstellt
Von der Staatsanwaltschaft Klagenfurt wurden Sachverständige beauftragt, das Areal und die darauf befindlichen Bäume zu begutachten und auf mögliche morsche Äste oder andere bereits zuvor bestehende Instabilitäten zu überprüfen. „Wir haben ein Baumkataster geführt und die Grünpflanzen regelmäßig kontrolliert und gepflegt“, versichert Maria Knauder, die Bürgermeisterin von St. Andrä.

Glück im Unglück
Mehrere Schutzengel dürfte der 13-jährige Moritz aus Wolfsberg gehabt haben. Er war am Donnerstag - wie so oft - mit zwei 15-jährigen Freunden am St. Andräer See fischen gewesen. „Da wir am Abend einen Termin hatten, habe ich Moritz gesagt, dass ich ihn um 15 Uhr am See holen komme und er pünktlich fertig sein soll“, erzählt seine Mutter Roswitha Haspitz und ergänzt: „Sein Fischerzelt stand genau unter einem der großen Bäume, die entwurzelt wurden und umstürzten. Wäre er, wie sonst üblich, bis zum späten Nachmittag geblieben, wäre mein Sohn darunter begraben worden!“

Trauer und Schock auf der Herrenalm
Auch im niederösterreichischen Mostviertel sitzt nach dem tragischen Tod dreier Wanderinnen der Schock tief. „Wir sind mit den Frauen noch bis kurz vor ihrem Abmarsch in unserer Berghütte gemütlich zusammengesessen. Kurz darauf waren drei der sechs Freundinnen tot“, so die Herrenalm-Sennerin Marianne Buber, die das Unglück noch gar nicht fassen kann.

Die späteren Opfer - Marianne W. (54) sowie ihre Begleiterin Sonja W. (52) und die 57-jährige Eva H. - hatten ihr erzählt, dass sie bereits sehr früh am Morgen zu einer Wandertour auf den Dürrenstein aufgebrochen waren. Kurz nach dem Abmarsch riss sie das Schicksal mitten aus dem Leben, die Frauen wurden von einem Baum erschlagen.

Tragisches Detail am Rande: Eine der aus dem Leben gerissenen Niederösterreicherinnen hatte erst vor wenigen Wochen geheiratet.

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