„Krone“-Reisereportage

Portugals Wachau: Unterwegs im Douro-Tal

Reisen & Urlaub
11.08.2022 10:15

Das Douro-Tal zählt zu den schönsten Landschaften auf der Iberischen Halbinsel und gilt als eines der ältesten Weinbaugebiete der Welt. 

Der Douro ist der drittlängste Fluss auf der Iberischen Halbinsel. Er entspringt in Spanien und mündet in Porto in den Atlantik. So weit die Fakten. Die Metropole Porto mit ihren zahlreichen Sehenswürdigkeiten eignet sich ausgezeichnet für einen Städtetrip, ist gut erreichbar, und die Altstadt ist als UNESCO-Welterbe anerkannt.

Es zahlt sich aber aus, ein wenig das Hinterland zu erkunden. Entweder im Rahmen eines Ausflugs, einer Flusskreuzfahrt oder auf eigene Faust mit dem Auto kommt man in eine ebenso spektakuläre wie liebliche Landschaft. Der Fluss schlängelt sich zwischen den steil aufragenden Weinbergen hindurch, die Terrassen sind dicht mit Rebstöcken bepflanzt. Inmitten dieser Idylle, etwa 125 Kilometer vom Flughafen entfernt, findet sich auf einem herrlichen Platz über dem Fluss ein schönes altes Herrenhaus, früher als Quinta Vale de Abraão bekannt, heute das Hideaway Six Senses Douro Valley, ein Ort, wie geschaffen zum Entspannen und Genießen.

Wer hier ankommt, lässt den Alltag weit hinter sich, begibt sich in eine Welt, in der Nachhaltigkeit und Umwelt ebenso wie Wellness und Kulinarik Programm sind und nicht einfach nur Lippenbekenntnisse. Six Senses Hotels und Spas gibt es mittlerweile an vielen grandiosen Standorten; in Europa begann die Geschichte mit diesem Haus im Dourotal, das etwa 60 Zimmer beherbergt und bald um eine Villa mit eigenem Pool erweitert wird.

Wein steht hier im Mittelpunkt
Alto Douro gilt als eine der ältesten Weinregionen der Welt. Seit etwa 2000 Jahren wird hier Wein kultiviert, seit 2011 zählt dieses Gebiet zum UNESCO-Welterbe. Der Portowein ist bis heute der bekannteste Wein der Region, daneben sind vor allem die Rotweine von Bedeutung, allerdings muss ich an dieser Stelle gestehen, dass ich bei der Weinverkostung im Hotel, die übrigens täglich um 18.30 Uhr angeboten wird, dem trockenen Weißwein aus der Umgebung durchaus etwas abgewinnen kann.

Wein ist ein großes Thema in diesem Umfeld, die Wein-Bibliothek ist ein Herzstück inmitten des Resorts, das internationale Publikum schätzt die Ausführungen des Sommeliers, aber interessiert sich durchaus dafür, woher die Lebensmittel stammen, die im Restaurant auf den Tisch kommen. So manches Gemüse stammt aus dem eigenen, hübschen Nutzgarten, in dem auch Liegestühle zum Rasten einladen. In einem Workshop im Earth Lab genannten „Labor“ lernt man zum Beispiel, wie man Joghurt selbst herstellt, Kresse anbaut oder Gemüse einlegt. Nebenbei erwähnt - damit lässt sich jede Menge Plastik einsparen, in dem Joghurt sonst verpackt ist. Im Spa werden Peelings oder Seifen produziert, beliebt ist auch der Kurs mit Elena, in dem Keramikkacheln, wie man sie vielerorts in Portugal sieht, bemalt werden. Übrigens ein schönes Andenken für zu Hause, und es macht großen Spaß, kreativ tätig zu werden.

Ausflug nach Lamego
Wenn die Sonne untergeht und sich die Nacht über das Tal legt, glitzern auf der anderen Flussseite die Lichter von Peso da Régua, dem Hauptort der Region und ein Zentrum des Portweins. Städtebaulich ist es allerdings nicht ganz so spannend, da ist ein Ausflug in das nahe Lamego durchaus ergiebiger, denn nicht nur eine mächtige Kathedrale (Baubeginn 1129) gibt Zeugnis vom einstigen Wohlstand, auch die Wallfahrtskirche Nossa Senhora dos Remédios lohnt einen Besuch.

Das barocke Gotteshaus ist einer der wichtigsten Pilgerorte Portugals, der vom Ortszentrum über eine von Statuen und Brunnen unterbrochene kachelverzierte prächtige Treppe mit fast 700 Stufen zu erreichen ist. Besser zeitig am Tag den Aufstieg wagen, denn im Sommer kann es sehr heiß werden, 40 Grad Celsius sind keine Seltenheit in der Gegend. Wieder zurück im Hotel, empfiehlt sich eine kleine Auszeit am herrlichen Pool, der gefühlt im Fluss endet, oder auch ein Spaziergang im historischen Landschaftsgarten, der einige Rastplätze im Schatten bietet.

Andrea Thomas, Kronen Zeitung

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