Gefährliche Robocalls

RTR warnt vor „Austrian Police Department“-Anrufen

Web
26.07.2022 14:00

Nach der europäischen Polizeibehörde Europol warnt auch der heimische Telekom-Regulator RTR vor Fake-Anrufen vermeintlicher Polizisten. Allein am vergangenen Wochenende gingen demnach bei der Meldestelle für Rufnummernmissbrauch mehr als 500 Beschwerden zu sogenannten Robocalls ein, bei denen sich ein „Austrian Police Department“ meldete.

„Bei diesen Robocalls meldet sich anfangs eine Tonbandstimme mit der Aufforderung, eine bestimmte Taste zu drücken“, schildert Klaus M. Steinmaurer, RTR-Geschäftsführer für den Fachbereich Telekommunikation und Post, das Eingangsszenario. Nach Tastendruck meldeten sich dann besagte Kriminelle, gäben sich als Polizeibeamte aus und berichteten von verdächtigen Aktivitäten im Kontext mit dem Bankkonto des potenziellen Opfers. 

„Während des Telefonats fällt auch oft der Ausdruck ‘identity card‘. In weiterer Folge versuchen die Kriminellen an persönliche Daten, wie Adressen oder Bankverbindungen, heranzukommen oder warten sogar mit gefälschten Haftbefehlen auf“, sagte Steinmaurer zu den aktuellen Maschen.

Gemeldet wurden der RTR etwa Aufforderungen zur Einzahlungen auf Bankkonten, zum Kauf von Online-Gutscheinen oder zur Installation von Schadsoftware. Oft wird mit vermeintlich österreichischen Telefonnummern angerufen, was das Vorab-Erkennen erschwert. 

Einfach auflegen
„Das beste Mittel bei derartigen Anrufen ist, einfach aufzulegen. Etwas anderes kann man eigentlich nicht tun, da die Betrüger zumeist im Ausland sitzen und eine Verfolgbarkeit kaum möglich ist“, informiert Steinmaurer und ergänzt: „Dass vermeintliche Vertreter der österreichischen Exekutive über englische Tonbandansagen einen Kontakt herstellen, ist unüblich und daher ein erstes Indiz, dass da etwas faul ist.“

Rufnummernbereiche, die missbräuchlich verwendet werden, werden unter rufnummernmissbrauch.at gelistet. Dort fänden Betroffene auch ein Formular, mit dem sie uns verdächtige Nummern melden könnten. „Damit können wir rechtzeitig Betrugs-Wellen erkennen und die Bevölkerung informieren“, so der RTR-Geschäftsführer.

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