Euro-Gaspreis steigt

Gazprom senkt erneut Lieferung durch Nord Stream 1

Ausland
25.07.2022 17:36

Nach dem Hin und Her rund um eine Gasturbine hat der russische Staatskonzern Gazprom die Lieferung durch Nord Stream 1 einmal mehr gesenkt. Es würden noch 20 Prozent oder 33 Millionen Kubikmeter Gas täglich durch die wichtigste Versorgungsleitung nach Deutschland fließen, teilte das Unternehmen am Montag mit. Grund sei die Reparatur einer weiteren Turbine. Nach der angekündigten Reduzierung ziehen die Gaspreise deutlich an: Der europäische Future stieg um rund zehn Prozent auf 177 Euro je Megawattstunde.

Die Turbine, die zum Ausgangspunkt des Streits geworden war, war zu einer routinemäßigen Wartung in Kanada gewesen. Das Land hatte sich mit Blick auf die internationalen Sanktionen gegen Russland zunächst gegen eine Rückgabe gesperrt. Auf Druck der deutschen Bundesregierung wurde die Turbine aber nach Deutschland gebracht, um von dort nach Russland transportiert zu werden.

Bereits im Juni nur 40 Prozent geliefert
Die Regierung in Moskau hatte die reduzierten Gasflüsse über die Nord-Stream-1-Pipeline mit dem Fehlen der Turbine begründet. Bereits im Juni war die Lieferung auf 40 Prozent der üblichen Menge gedrosselt worden.

Gasturbine aus Kanada als Zankapfel
Zuletzt hatte es Differenzen bezüglich der Begleitdokumente der Turbine gegeben. So behauptete Gazprom, trotz der erhaltenen Dokumente für die von Kanada zurückgelieferte Turbine Risiken für deren Einbau in die Pipeline Nord Stream 1 zu sehen. „Gazprom hat die betreffenden Dokumente studiert, muss aber konstatieren, dass sie die vorher genannten Risiken nicht lösen und zusätzliche Fragen hervorrufen“, teilte das Unternehmen am Montag auf seinem Telegram-Kanal mit.

Damit bleiben Fragezeichen um die Gaslieferungen über die Ostseepipeline bestehen. Gazprom fordert, dass die Turbine aus dem Wirkungsbereich der kanadischen Sanktionen herausgenommen wird. Dies müsse auch dokumentiert sein, ansonsten stelle der Betrieb ein erhebliches Sanktionsrisiko dar, teilte das Unternehmen mit. Zudem blieben Fragen zu den Sanktionen vonseiten der EU und Großbritanniens offen, die wichtig für die Lieferung dieser Turbine und die Reparatur weiterer Aggregate der Ostseepipeline seien.

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