Für Nord Stream nötig
Moskau: Mehr Gas für Europa, wenn Turbine da ist
Die russische Regierung hat vor dem Hintergrund wachsender Sorgen vor einer weiteren Verknappung des Erdgases in Europa versichert, dass man die Gaslieferungen wieder erhöhen werde, wenn eine in Kanada reparierte Nord-Stream-1-Turbine nach Russland zurückgebracht werde. Niemand habe irgendwelche Reparaturen erfunden, wies Regierungssprecher Dmitri Peskow entsprechende Vorwürfe zurück.
Russland hatte die Gaslieferungen über Nord Stream 1 mit dem Hinweis auf die fehlende Turbine gekürzt und damit unter anderem den Versorger Uniper in die Bredouille gebracht. Die deutsche Regierung sieht die Kürzung allerdings als politische Entscheidung und den technischen Grund als vorgeschoben an. Dennoch setzte sich die Bundesregierung in Berlin in den vergangenen Tagen intensiv dafür ein, dass trotz Sanktionen gegen Russland die benötigte Gasturbine an Gazprom übergeben wird.
Zwischenstopp in Deutschland?
Eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums sagte, man habe Kanada angeboten, die Turbine erst nach Deutschland und nicht an den russischen Energiekonzern Gazprom zu liefern. Damit wäre es kein Sanktionsbruch seitens des nordamerikanischen Staates. Tatsächlich habe man am Freitag „positive Signale“ aus Ottawa vernommen, wie Regierungssprecher Steffen Hebestreit erklärte. Er könne aber nicht bestätigen, dass die Lieferung schon erfolgt sei.
Berlin argumentiert, dass man der russischen Regierung keinen Vorwand geben sollte, die Gaslieferungen nach Europa mit dem Hinweis auf die fehlende Turbine zu kürzen. Wenn man die Turbine wieder einsetzen könne, könne sich die russische Regierung nicht mehr auf das angeblich technische Problem berufen.



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