Hitze-Dresscode

Mit Flip-Flops ins Büro? Was im Sommer erlaubt ist

Der steirische Tanzschul-Besitzer und Etikette-Experte Pierre Gider gibt Tipps, damit Arbeitnehmer an Hitzetagen nicht modisch danebengreifen.

Das rote Träger-Leiberl, die kurzen Jeans oder doch lieber die längere Version davon? Der Griff zu den ersten beiden Stücken ist angesichts des beschlagenen Thermometers mehr als verlockend. Aber ist es auch in Ordnung, damit im Büro zu erscheinen, oder bleibt uns momentan leider nur das Schwitzen übrig?

Kleidung ist wie eine Visitenkarte
„Generell sollte die Garderobe so gewählt werden, wie es sich die Firma und die Kunden erwarten“, sagt Tanzschul-Besitzer Pierre Gider. Es geht um den berühmten ersten Eindruck: „Er ist wie eine Visitenkarte.“

Im kreativen Bereich kann das Outfit schon mal lockerer sein, „beim Steuerberater irritieren Bermudas aber vielleicht“. Der Chef oder die Chefin sollte das mitteilen: „Oft ist es ihnen aber zu unwichtig oder es wird nur dann Thema, wenn ein Mitarbeiter danebengreift.“ Im Zweifelsfall, rät er einfach nachzufragen.

Auch Ferialarbeiter sollten keine Ausnahme machen: Zum Erfahrung sammeln gehört auch die richtige Kleidung dazu. Im Service zum Beispiel hat man oft einen Dresscode. Schule ist nicht gleich Arbeit.

Pierre Gider

„Nicht unbedingt mit Sandalen vors Gericht“
Worauf der Etiketten-Experte zu jeder Jahreszeit verzichten würde: „Auf üppigen Schmuck oder übertriebenes Parfum.“ Absolutes No-Go im Sommer: „Flip-Flops, Badeschlapfen oder Plastik-Crocs.“ Gegen geschmackvolle Ledersandalen, die zum restlichen Outfit passen, spreche aber nichts. „Solange man damit nicht zu einer Gerichtsverhandlung geht.“ Fußpflege ist dann aber ein Muss.

Beim Kleid oder Rock gilt nach wie vor: „Auf keinen Fall kürzer als eine Handbreite über dem Knie.“ Und kurze Jumpsuits? Die haben für Gider nichts im Büro verloren, genauso wie die modernen bauchfreien T-Shirts. „Freizeitkleidung sollte auch nur in der Freizeit getragen werden.“

Was gegen die Hitze hilft
Der Hitze kann auch anders Einhalt geboten werden: „Helle Stoffe, größere Kleidung oder dünnes Material hilft.“

Am wichtigsten ist aber: „Vielleicht im Sommer einmal mehr duschen als sonst - und Deo immer dabei haben!“ Sonst hilft auch die beste Außenhülle nichts.