Wie sich Sebastian Steudtner, der die bisher größte Welle der Welt gesurft ist, diese Woche auf dem Wolfgangsee vergnügte und wie er gemeinsam mit Porsche die Grenzen seines Sports weiter verschieben will.
Vor Kurzem gab es den offiziellen Termin mit dem Guinness Buch der Rekorde. Sebastian Steudtner steht jetzt in dem weltberühmten Werk als der Mensch, der bisher die größte Welle der Welt gesurft ist. Das „Monster“, das er in Portugal vor Nazare auf seinem Brett mit 80 km/h bezwang, hatte eine Höhe von 26,21 Meter. Diese Woche war der Deutsch-Österreicher, der seinen Hauptwohnsitz in Waldzell (Bezirk Ried) hat, am Wolfgangsee.
Mit seinen Kumpels Teddy Furian, der dort vor 25 Jahren das erste Wasserskihotel Europas gründete, und Konstantin Reyer, ein international tätiger Fotograf, hatte Steudtner einen herrliche Hydrofoil-Surf-Tag. Furian lächelte: „Er ist eigentlich mehr Fisch als Mensch. Er hat das Surfen im Blut, lebt seine Leidenschaft und trainiert irrsinnig konsequent.“
Steudtners Grazer Fitness-Coach Radosav Djukic, der einst in Obertauern auch mit Ski-Gigant Hermann Maier gearbeitet hat, erzählt: „Ich arbeite seit 15 Jahren mit Sebastian. Seine Disziplin beim Training ist beeindruckend. Und ich kenne kaum einen Sportler, der so eine hohe Belastungsschwelle hat wie er.“ Steudtner ist nach dem Weltrekord noch lange nicht satt: „Ich habe das Gefühl, dass körperlich und mental noch einiges in mir steckt.“
Besonders das Verschieben von Grenzen fasziniert ihn. In seinem jüngsten Projekt arbeitet er mit Porsche Engineering zusammen. Gemeinsam nutzen sie das Wissen aus der langjährigen Erfahrung in der Automobiltechnik und übertragen es auf die Entwicklung leistungsfähiger Surfboards. Im Porsche-Entwicklungszentrum in Weissach gab es bereits Tests, um die Aerodynamik von Board und Surfer noch weiter zu optimieren.
Im Herbst kehrt Steudtner für Materialtests auf den Wolfgangsee zurück. Wasserski-Legende Furian erzählt: „Dann sind keine Menschen mehr auf dem See. Da kann ich ihn auf seinem Brett mit einem Speedboot auf 100 km/h beschleunigen.“ Generell wird im Team Steudtner alles von Top-Leuten begleitet. Auch beim Thema Sicherheit sind nur von einem Miltär-Notarzt angeführte Experten dabei. Steudtner betont: „Selbst wenn ich unter Wasser bewusstlos werden sollte, weiß ich, dass mein Team da ist und alles gut wird.“
Ein Freund von ihm ist Liverpool-Trainer Jürgen Klopp. Sebastian besuchte die „Reds“ 2019 in der Vorbereitung in Evian, hielt einen Vortrag über seinen Sport und zeigte den sehr interessierten Fußball-Profis Atem- und Entspannungstechniken. Als vor wenigen Wochen der Weltrekord von Steudtner offiziell verkündet wurde, schickte Klopp über den You-Tube-Kanal „This is Anfield“ eine emotionale Gratulationsbotschaft an Steudtner. Launiger Schlusssatz: „You will never surf alone.“
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