Um Mieten zu senken

Zwei von drei Wienern wollen diese neue Steuer

Wohnen & Verkehr
19.06.2022 19:00

Zwei Drittel der Wiener unterstützen eine Abgabe auf längerfristig leer stehende Wohnungen. Die Steuer soll mehr freie Objekte auf den Markt bringen und die Mieten verbilligen. Eine repräsentative Umfrage zeigt dazu überraschende Ergebnisse. 

Eine Umfrage von „Brand Support“ im Auftrag der Wiener Grünen zeigt: Zwei von drei Wienern würden eine Abgabe auf leer stehende Wohnungen unterstützen. Neun Prozent sind strikt, Zwölf Prozent eher dagegen (Rest: weiß nicht). Befragt wurden 800 Personen zwischen 16 und 75 Jahren per Online-Fragebogen.

Es zeigen sich einige interessante Details. Bei den SPÖ-Wählern ist die Zustimmung (Unterstützung eher + sehr) sogar noch etwas höher als bei den Anhängern der Grünen. Am schlechtesten schneidet die Idee bei ÖVP-Sympathisanten ab. Doch selbst hier sind die Befürworter noch in der Mehrheit (54%). Bei den NEOS sind es 65%, bei der FPÖ 62%.

Bemerkenswert ist die Altersauswertung. Anders als vielleicht vermutet, liebäugeln die 50- bis 75-Jährigen (74 Prozent) am stärksten mit der Steuer. Die 16- bis 29-Jährigen haben die größte Skepsis. Und Männer sind eher dafür als Frauen. Wobei der Unterschied nicht allzu groß ist.

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Jede leer stehende Wohnung raubt einem jungen Menschen oder einer Familie ein Zuhause. Die Stadtregierung muss handeln.

Georg Prack, Wohnsprecher der Wiener Grünen

Bei den Ergebnissen gilt es zu beachten: Auftraggeber sind die Grünen. Also eine Partei, die sich gegen das Horten von Wohnraum aus reinen Spekulationszwecken starkmacht – und bei dieser Frage ein klares politisches Ziel hat: „Es wird Zeit, dass die Wiener Stadtregierung endlich handelt. Steiermark, Tirol und Salzburg zeigen vor, dass eine Leerstandsabgabe auf Landesebene möglich ist. Die Stadtregierung muss aufhören, Ausreden zu suchen, und eine Wiener Abgabe auf den Weg bringen“, fordert der grüne Wohnbausprecher Georg Prack.

So lange die rechtliche Schützenhilfe vom Bund fehlt, weist das Rathaus die Forderung zurück. Grundlage müsste zunächst eine genaue Erhebung der ungenutzten Objekte sein. Doch selbst dafür gebe es bis jetzt noch keine konkreten Pläne, erklärt eine Sprecherin von Wohnbaustadträtin Kathrin Gáal (SPÖ).

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