Reiseimpfungen

Gefährliche Infektionen im Urlaub verhindern

Gesund Aktuell
18.06.2022 05:00

Lange mussten wir auf Reisen - vor allem in ferne Länder - weitgehend verzichten. Viele möchten dies jetzt endlich nachholen. Damit man aber wieder gesund aus dem Urlaub nach Hause kommt, gilt es einiges zu beachten, wie eine Expertin für Reisemedizin erklärt.

Seit zwei Jahren bestimmt das Corona-Virus in hohem Ausmaß unseren Alltag. Man hatte beinahe das Gefühl, Covid-19 sei die einzige Krankheit auf der Welt. Ein fataler Irrtum. Denn dadurch wurden wichtige Auffrischungsimpfungen verschoben oder vergessen. „Ein Impfpasscheck bei Reiseplänen ist die ideale Gelegenheit, die Aktualität des Schutzes gegen Diphtherie/Tetanus/Pertussis, Hepatitis A + B und FSME sowie eventuell altersabhängig etwa gegen Pneumokokken oder Herpes Zoster zu prüfen“, betont Univ.-Doz. Dr. Ursula Hollenstein, Traveldoc - Reisemedizinisches Zentrum Wien, im Fachmagazin „Ärzte Krone“. Eine gute Urlaubsvorbereitung bedeutet nicht nur Route und Aktivitäten zu planen oder Proviant sowie Flugtickets mitzuehmen. Gesund nach Hause zu kommen ist das wichtigste Ziel. Ob mit dem Auto ans Mittelmeer oder per Flugzeug nach Asien - überall ist es möglich, sich mit Krankheitserregern zu infizieren.

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Ein Impfpasscheck bei Reiseplänen ist die ideale Gelegenheit, die Aktualität des Schutzes gegen Diphtherie/Tetanus/Pertussis, Hepatitis A + B und FSME sowie eventuell altersabhängig etwa gegen Pneumokokken oder Herpes Zoster zu prüfen.

Univ.-Doz. Dr. Ursula Hollenstein, Traveldoc - Reisemedizinisches Zentrum Wien

Optionen auch für kurzfristige Reisepläne
Vor vielen der unliebsamen Urlaubsmitbringsel kann man sich schützen. „Da es nach wie vor häufig vorkommt, dass Reisepläne und Routen kurzfristig verändert werden (müssen), ist größtmögliche Flexibilität von Vorteil: Impfungen wie Gelbfieber, Typhus oder Meningokokken, die nur eine Dosis erfordern, schiebt man am besten bis kurz vor der Reise auf, um sie im Fall einer Stornierung nicht unnötig verabreicht zu haben. Alle drei genannten benötigen zumindest zehn Tage bis zum vollen Wirkungseintritt und können bei Bedarf kombiniert werden“, so Doz. Hollenstein.

Malaria, eine der häufigsten Krankheiten in den Tropen und Subtropen, wird durch Stechmücken übertragen. Hier gibt es keine Reiseimpfung, aber Medikamente, die vor, während und nach dem Aufenthalt in einem Risikogebiet einzunehmen sind. Wer statt vorbeugender Arzneien auf eine Notfallselbstbehandlung bei Symptomen setzt, sollte die Anforderungen nicht unterschätzen und z. B. unbedingt wissen, wo ein Malariatest möglich ist. Lässt sich dieser nicht innerhalb weniger Stunden organisieren, muss die Selbstbehandlung (Einnahme entsprechender Medikamente) erfolgen, wie die Expertin weiter ausführt. Lassen Sie sich hinsichtlich Reiseimpfungen am besten von erfahrenen Ärzten beraten. Eine wichtige Maßnahme zur Verhinderung von Erkrankungen ist der Schutz vor Mückenstichen. Nicht nur gegen Malaria.

Insektenschutz oft einzige Vorbeugung
Für viele Infektionen wie Dengue, Chikungunya, Zika und West-Nil-Fieber gibt es keine andere Möglichkeit der Vorbeugung und Therapie. Doz. Hollenstein: „Bei der Wahl der Mückenschutzprodukte auf Inhaltsstoffe wie DEET oder Picaridin achten. Die Wirkung lässt - vor allem im tropisch-heißen Klima - rasch nach, sodass unter Umständen mehrmals täglich neu aufgetragen werden muss. Zusätzliche Imprägnierung von Kleidungsstücken mit Permethrin kann den Schutz deutlich erhöhen.“

Interview auf krone.tv

20. 6. „Reisemedizin“ - um 16.55, am 21. 6. um 7.45 und 12.30 sowie am 24. 6. um 8.10 Uhr. Expertin Dr. Ursula Hollenstein, Traveldoc - Reisemedizinisches Zentrum, beantwortet im Interview interessante Fragen zum Thema.

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