Sie wissen schon, dass Österreich ein absolutes Hochsteuerland ist. Kaum woanders wird man so ausgesackelt, wenn man auch nur durchschnittlich verdient, wie bei uns. Dieses Faktum scheint aber in den letzten Tagen verloren gegangen zu sein.
Unfassbar sind etwa die jüngsten Äußerungen des amtierenden Bundeskanzlers: Dieser hat, Wirtschaftstreibende mögen sich bitte festhalten, allen Ernstes eine Sondersteuer für „Firmen mit staatlicher Beteiligung, die hohe Gewinne erzielen“, gefordert. Er meint dabei den Verbundkonzern.
So populär, nein, so populistisch diese Forderung auch ist: Fassungslosigkeit ist angesagt, wenn sie vom Chef einer vermeintlichen „Wirtschaftspartei“ kommt. Noch nie etwas von den österreichischen Höchststeuern gehört? Noch nie etwas davon, dass erfolgreiche Aktiengesellschaften Dividenden auszahlen - und zwar nicht nur an den Staat, sondern auch an alle anderen Aktionäre? Dass so etwas eine Ohrfeige für einen „Standort“ ist?
Die Reaktion der Börse hatte sich gewaschen: Der Kurs der Verbund-Aktie ist blitzartig um 13 Prozent abgestürzt, bei einem Unternehmenswert von über 30 Milliarden beträgt der Schaden, den Nehammer mit seiner Aussage angerichtet hat, weit über drei Milliarden Euro. Eine gigantische Kapitalvernichtung! Auch die EVN, die zu 51 Prozent dem Land Niederösterreich gehört, büßte sieben Prozent ihres Wertes ein. Gut geführte Unternehmen stürzen senkrecht ab, weil der Kanzler mit einer Sondersteuer droht! Danke, Herr Nehammer, diese Ohrfeige für die Steuerzahler sitzt!
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