Gefährliche Nascherei

Warum Weintrauben für Hunde und Katzen tabu sind

Tierecke
01.08.2025 12:15

Sie wirken harmlos, schmecken süß und sind in vielen Haushalten stets griffbereit: Weintrauben und Rosinen. Was für den Menschen ein gesunder Snack ist, kann jedoch für Haustiere lebensgefährlich sein. Schon kleine Mengen reichen aus, um bei Hunden und Katzen schwere Vergiftungen auszulösen. Im schlimmsten Fall endet der Verzehr tödlich.

Weinreben zählen zu den ältesten Kulturpflanzen der Menschheit. Ob frisch, getrocknet, gepresst oder gebacken: Die Früchte sind in unterschiedlichster Form Teil unseres Speiseplans. Für Haustiere jedoch stellen sie ein ernstes Risiko dar. Warum, ist nach wie vor nicht ganz klar. Experten vermuten, dass die enthaltene Weinsäure eine Rolle spielt, belegt ist das jedoch nicht. Was man aber weiß: Trauben können bei Tieren zu akuten Nierenschäden führen.

Toxisch, aber nicht für jedes Tier gleich gefährlich
Die Empfindlichkeit der Tiere ist sehr unterschiedlich. Während manche Hunde scheinbar problemlos eine Handvoll Trauben verputzen, zeigen andere bereits nach geringer Aufnahme heftige Symptome. Auch Katzen können äußerst empfindlich reagieren.

Erbrechen, Durchfall, Appetitlosigkeit, Zittern und Lethargie sind die ersten Alarmzeichen. Im fortgeschrittenen Verlauf drohen Harnprobleme wie Oligurie (verminderte Harnproduktion) oder Anurie (kein Harnabsatz), begleitet von einem lebensbedrohlichen Nierenversagen. Auch eine Hyperkalzämie kann auftreten – sie belastet die Nieren zusätzlich und verschlechtert die Prognose.

Als kritischer Wert gelten zehn bis dreißig Gramm Trauben pro Kilogramm Körpergewicht beim Hund, bei Rosinen reichen bereits rund drei Gramm. Katzen reagieren meist auf noch geringere Mengen empfindlich. Besonders heimtückisch: Die Symptome treten oft verzögert auf. Auch Produkte wie Traubensaft, Kuchen oder Müsliriegel sind tabu – sie enthalten die gefährlichen Substanzen in konzentrierter Form.

Süße Gefahr im Kleinen: Rosinen sind für Hunde und Katzen besonders tückisch – schon wenige ...
Süße Gefahr im Kleinen: Rosinen sind für Hunde und Katzen besonders tückisch – schon wenige Gramm können schwere gesundheitliche Folgen haben.(Bild: OLEG KIRILLOV/stockadobe.com)

Im Notfall zählt jede Minute
Wird eine Aufnahme von Trauben oder Rosinen vermutet, sollte umgehend eine Tierarztpraxis kontaktiert werden. In der Frühphase können Erbrechen ausgelöst und Aktivkohle verabreicht werden, um die Giftstoffe zu binden. Häufig folgt eine intensive Flüssigkeitstherapie zur Unterstützung der Nierenfunktion. Die Prognose hängt von mehreren Faktoren ab – entscheidend ist vor allem die Geschwindigkeit der Reaktion.

Der sicherste Schutz bleibt die Prävention
Trauben, Rosinen und alle Produkte daraus sollten für Haustiere unzugänglich aufbewahrt werden – im Haushalt ebenso wie im Garten. Denn selbst kleine Mengen, etwa eine vom Boden aufgelesene Rosine, können eine fatale Wirkung entfalten.

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