Feuer in Militärfabrik

Mysteriöse Brandserie in Russland geht weiter

Ausland
02.05.2022 20:13

Seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine mehren sich die Vorfälle von brennenden Munitionslagern, Treibstoffdepots, Fabriken oder Raketenforschungsinstituten in Russland. Während die offizielle Erklärung meist ein technisches Gebrechen dahinter vermuten lasst, könnten aber auch Saboteure dahinterstecken. Bei dem Brand in einer russischen Munitionsfabrik in der Millionenstadt Perm am Ural sind nun nach Behördenangaben mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen.

„Drei Arbeiter sind bei dem Unfall zu Schaden gekommen, davon ist einer noch vor Ort gestorben, zwei wurden ins Krankenhaus eingeliefert. Einer davon starb später in der Klinik“, teilte die regionale Behörde für Arbeitsschutz am Montag mit. Der Vorfall selbst soll sich am Sonntagabend ereignet haben.

Kilometerhohe Rauchsäule
Videobilder zeigen eine kilometerhohe Rauchsäule. Zudem berichteten Augenzeugen davon, dass die gesamte Produktionshalle in die Luft geflogen sei. Die staatliche „Schießpulverfabrik Perm“ stellt unter anderem Ladungen für die Mehrfachraketenwerfer „Grad“ und „Smertsch“ her, die Russland auch im Krieg gegen die Ukraine verwendet.

Nicht der erste Vorfall
Seit Ausbruch des Kriegs gab es bereits mehrere Unfälle und Brände in russischen Rüstungsbetrieben und militärischen Einrichtungen. So war Mitte April ein zentrales Forschungsinstitut der russischen Raketenstreitkräfte in der Stadt Twer, nördlich von Moskau, völlig abgebrannt. Nachdem zunächst von sechs Toten die Rede gewesen war, hatte sich die Opferzahl bis Ende April Medien zufolge auf insgesamt 20 erhöht.

Ist die Ukraine dafür verantwortlich?
Das „Redaktionsnetzwerk“ hat für die mysteriöse Serie drei mögliche Szenarien für einen Brand des russischen Öldepots in Brjansk recherchiert: Zunächst erklärt der Londoner Verteidigungsexperte Rob Lee, dass ein Beschuss durch die ukrainische Armee durch Raketen sei. Jedoch ist die Reichweite dieser Geschosse relativ gering und auch auf das Auslösen des russischen Luftabwehrsystems gibt es bis dato keine Hinweise.

Auf Basis der überlieferten Videos könne man auch darauf schließen, dass es sich um gezielte Anschläge handeln könnte - etwa mit ferngesteuerten Ladungen. Fraglich sei jedoch, ob bei einer solchen Aktion in Feindesland Aufwand, Risiko und Ertrag in einem ausgewogenen Verhältnis stehen würden.

Russische Oppositionelle am Werk?
In Betracht käme zudem auch noch ein gezielter Anschlag durch russische Saboteure. So hatten etwa laut „Washington Post“ im März Oppositionelle in Weißrussland Güterzüge entgleisen lassen. Diese „Railway-Rebellen“ hätten damit auch dazu beigetragen, den russischen Einmarsch erheblich zu bremsen und zu erschweren. Und auch in Russland kam es Anfang April zu einer rätselhaften Entgleisung eines Güterzugs.

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