Handeln im Notfall

Allergischer Schock: Vorsicht Lebensgefahr!

Gesund Aktuell
26.03.2022 05:00

Bei manchen Menschen reagiert das Immunsystem auf bestimmte - meist harmlose Stoffe - derart heftig, dass es innerhalb von wenigen Minuten dramatisch wird. Im schlimmsten Fall droht ein sogenannter Anaphylaktischer Schock. Wie Sie die Symptome erkennen und im Notfall richtig handeln. 

Nach Kontakt mit einem Stoff, den die Körperabwehr als Bedrohung ansieht - einem sogenannten Allergen - werden Botenstoffe wie Histamin freigesetzt. Die allergische Reaktion führt gewöhnlich zu Niesen, rinnender Nase, tränenden Augen, Juckreiz bzw. Hautausschlag. Bei manchen Menschen fällt sie jedoch schwerwiegend aus, und kann - meist ausgelöst durch Lebensmittel, Medikamente oder einen Insektenstich - sogar lebensbedrohlich werden (Anaphylaxie). Selbst bei leichten Anfangssymptomen wie Kribbeln, Hautrötungen, Juckreiz, Schwellungen, Übelkeit/ Erbrechen kann sich die Situation sehr schnell drastisch verschlechtern und kritisch werden.

Harmlose Beschwerden keinesfalls ignorieren
Es drohen Atemnot, schwere Bauchkrämpfe, Schwindel und im schlimmsten Fall der sogenannte anaphylaktische Schock mit Kreislaufkollaps, Atemstillstand und Bewusstlosigkeit. „Dabei handelt es sich um einen medizinischen Notfall. Umso wichtiger ist es, die Anzeichen einer Anaphylaxie zu erkennen, Ruhe zu bewahren und Gegenmaßnahmen einzuleiten“, berichtet Intensivmediziner und Notarzt Dr. Andreas Bendtsen.

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Umso wichtiger ist es, die Anzeichen einer Anaphylaxie zu erkennen, Ruhe zu bewahren und Gegenmaßnahmen einzuleiten.

Dr. Andreas Bendtsen, Notarzt

Vorsicht ist daher geboten, wenn jemand zum ersten oder zweiten Mal etwas isst (meist reagiert das Immunsystem beim 2. Kontakt) oder von einer Wespe bzw. Biene gestochen wird. Die zum Glück seltene gefährliche Reaktion tritt innerhalb von max. 30 Minuten auf, danach ist sie unwahrscheinlich, wie der Experte erklärt. Allergiker sollten immer ihre Medikamente wie Asthmaspray bzw. Notfallset (Kortison-Präparat, schnell wirksames Antihistaminikum, Adrenalin-Fertigspritze) mitführen und ihr Umfeld informieren sowie bezüglich Vorgangsweise und Handhabung der Arzneimittel einweisen.

Wichtige Maßnahmen bei Anaphylaxie

  • Notfall-Medikamente anwenden.
  • Rettung rufen.
  • Bei Schocksymptomen die Beine hochlagern.
  • Ist der Betroffene nicht ansprechbar: Kopf überstrecken, Atmung prüfen. Bei normaler Atmung die Person in stabile Seitenlage bringen.
  • Bei fehlenden Lebenszeichen: Herzdruckmassage durchführen (falls vorhanden, Defibrillator anwenden). In Zeiten von Corona wird eine Mund-zu-Mund-Beatmung nicht empfohlen.

Interview auf krone.tv

28. 3. „Allergien und Unverträglichkeiten“ - 17.00 und 19.25 Uhr sowie am 29. 3. um 7.15 und 12.15 Uhr. Der Experte Dr. Andreas Bendtsen, Facharzt für Anästhesie und Intensivmedizin und Notarzt, beantwortet im Interview interessante Fragen zum Thema.

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