Juwelen-Geschenk

Kneissls Kreml-Klunker sind in Tresor der Republik

Politik
17.03.2022 11:32

Die damalige Außenministerin Karin Kneissl hat 2018 nicht bloß Blumen von ihrem prominenten Hochzeitsgast Wladimir Putin bekommen: Wie die „Krone“ berichtete, schenkte ihr der russische Machthaber Ohrringe im Wert von 50.000 Euro - die nach einem Streit zwischen Kneissl und dem Außenministerium nun in einem Tresor der Republik liegen.

Wladimir Putin ließ sich wahrlich nicht lumpen, als es um den Ausdruck seiner Verbundenheit zu Österreich und seiner Außenministerin ging: Wie die „Krone“ aus Dokumenten des Ministeriums erfuhr, schenkte der russische Machthaber Karin Kneissl 2018 zwei weißgoldene Saphir-Ohrringe zur Hochzeit, deren Stargast er war. Durch ein eigens beauftragtes Gutachten aus dem Dorotheum wurde später der Wert der 23 Gramm schweren Klunker geschätzt: rund 50.000 Euro.

Weil Politiker aber nicht einfach so nehmen dürfen, was man ihnen schenkt, entbrannte ein heftiger Streit zwischen dem Ministerium und dessen ehemaliger Chefin: Laut einem ressortinternen Papier wurde Kneissl mitgeteilt, dass sie „aus Gründen der Compliance diese Ohrringe an die Republik Österreich unentgeltlich zu übertragen hat“. Das Problem an der Sache: Kneissl wollte sich von ihrem wertvollen Schatz jedoch nicht trennen.

Streit über „Knebelvertrag“
Der Kompromiss, den man im Oktober 2019 wenige Monate nach ihrem Auszug aus dem Ressort vereinbarte, war dann ein Leihvertrag; sodass Kneissl die Juwelen behalten konnte, diese aber offiziell der Republik gehören. Kneissl unterschrieb den Leihvertrag - war hernach aber offenbar doch äußerst unzufrieden damit, sie nannte das Papier in einem Mail unter anderem wegen aus ihrer Sicht untragbarer Haftungsbedingungen einen „Knebelvertrag“.

Das Außenministerium teilte nun auf „Krone“-Anfrage mit, wie der Streit mit der ehemaligen Ressortchefin letztlich ausgegangen ist: Man scheiterte an einer Lösung, weshalb Kneissl offenbar vom geschlossenen Leihvertrag zurückgetreten ist.

Seit Februar 2020 sind die teuren Klunker deshalb nicht mehr bei Kneissl - sondern in einem Tresor der Republik.

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