Angst vor Sanktionen

Apotheker-Initiative begehrt gegen Impfpflicht auf

Österreich
21.02.2022 10:59

Die Diskussion über die Sinnhaftigkeit der Corona-Impfpflicht in Österreich will einfach nicht abreißen. Die Bundesregierung will sich bei der Letztentscheidung, ob sie nun wieder abgeschafft wird oder nicht, auf ein Expertengremium verlassen. Nun stellen sich auch einige Apotheker gegen die verpflichtende Impfung. Dabei kritisieren sie etwa, dass die Empfehlungen des Nationalen Impfgremiums für die Beratung in Apotheken herangezogen werden soll.

„Aus Angst vor existenzbedrohenden Sanktionen“ richteten rund 200 Pharmazeuten und Mitarbeiter von Apotheken einen offenen Brief an die Bundesregierung. Darin wird gefordert, die Impfpflicht ganz generell zu überdenken. Sie pochen vielmehr auf eine „objektive Beratung in Apotheken“, da andernfalls „vermeidbare Impfschäden“ drohen würden.

Ausgeschickt wurde der Brief über die NGO „Agentur für Globale Gesundheitsverantwortung“, deren Direktorin, die Anwältin Silvia Behrendt, sich bereits mehrfach äußerst kritisch zur Impfung geäußert hat.

„Aufgabe, Kunden ernst zu nehmen“
„Unsere Kund*innen erwarten ehrliche und objektive Arzneimittel-Informationen von uns. Sie wenden sich vertrauensvoll an uns und es ist unsere Aufgabe, sie ernst zu nehmen, wenn sie [...] einen Zusammenhang mit dem Covid-19-Vakzin vermuten“, heißt es in dem Offenen Brief. Kritisiert wird dabei auch, dass etwa die Apothekerkammer ihren Mitgliedern mitgeteilt hatte, die Empfehlungen des Nationalen Impfgremiums „als wissenschaftliche Grundlage für die Beratung und Information“ anzusehen.

Als Apotheker müsse man jedoch auf ein „breites Spektrum an Symptomen und Empfindungen“ eingehen. Dazu wird ein „kritischer Diskurs“ hinsichtlich der Impfpflicht vermisst.

Kammer hegt keinen Zweifel an Impfgremium
Die Apothekerkammer möchte derlei Vorwürfe gegenüber krone.at jedoch nicht so einfach stehen lassen. Es gehöre zu den Kernkompetenzen und Aufgaben über Wirkungen und mögliche unerwünschte Wirkungen aufzuklären - dies müsse auf „fachlich fundierter Basis der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse“ geschehen, lässt eine Sprecherin keinerlei Zweifel an den Empfehlungen des Impfgremiums aufkeimen.

Impfpflicht „klare Notwendigkeit“
Die Apothekerkammer unterstütze daher, „so wie die überwältigende Mehrheit unserer Mitglieder, jegliche Maßnahmen, die zur Erhöhung der Durchimpfungsrate geeignet, angemessen und verhältnismäßig sind.“ Die allgemeine Impfpflicht gegen Covid-19 sei daher weiterhin eine klare Notwendigkeit, hieß es weiter.

„Die Schutzimpfung wurde mittlerweile milliardenfach verabreicht und zählt zu den am umfassendsten und genausten erforschten Vakzinen unserer Zeit“, stellte die Kammer zudem klar, dass man keinerlei Gewissenskonflikte im fachlichen Umgang mit dem Thema habe.

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