Mehr als 100 Florianis standen am Dienstag in Osttirol im Einsatz, um die letzten Glutnester nach dem Flammeninferno zu bändigen. Am Abend konnte „Brand aus“ gegeben werden, die Feuerwehr bleibt aber in Alarmbereitschaft. Ständig werden Erkundungsflüge mit Drohnen durchgeführt. Derweil melden sich Vereine und Organisationen zu Wort.
Auch am vierten Tag ist die Gefahr rund um die abgebrannte Recycling-Firma in Nußdorf-Debant noch nicht zur Gänze gebannt. Nachdem bereits am Montag Nachlöscharbeiten am Areal stattgefunden haben und Einsatzkräfte positiv gestimmt waren, sind auch am Dienstag noch zahlreiche Florianis vor Ort und bekämpfen die letzten Glutnester. Der drehende Wind und die starke Rauchentwicklung lassen nur Arbeiten mit Atemschutz zu.
Zusätzliche Gefahr bringen derzeit die abgebrannten Gebäude mit sich: „Die Hallen der Recycling-Anlage sind derzeit einsturzgefährdet und können nicht betreten werden. Hier werden Wasserwerfer für die Nachlöscharbeiten eingesetzt“, heißt es seitens des Landes. Um die Lage im Blick zu haben, finden laufend Erkundungsflüge mit der Landesdrohne statt. Wie lange die Lösch- und Umgrabungsarbeiten dauern, sei nach wie vor schwer einzuschätzen.
Zivilschutzwarnung aufgehoben
Gute Nachrichten gibt es jedenfalls für die Bewohner im Lienzer Talboden und das untere Pustertal: Der seit Samstag geltende AT-Alert wurde am Nachmittag aufgehoben.
Aufklärung und neues System gefordert
Unterdessen melden sich auch Vereine und Organisationen zu Wort. So fordert der Verein „Osttirol Natur“ eine objektive Aufklärung der Brandursache und der Folgen des Feuers. Gabriele Jüly, Präsidentin des Verbandes Österreichischer Entsorgungsbetriebe, merkt an, dass Brände in Recyclingbetrieben keine Ausnahme seien. Oft seien falsch entsorgte Lithium-Batterien oder problematische Stoffe die Ursache. Sie plädiert daher an die Bürger, sich ein Bewusstsein bei der Mülltrennung zu schaffen, und an die Regierung, ein Cashback-System für Lithium-Batterien und Akkus zu prüfen.
Ein weiterer Wermutstropfen der Feuerwehr: Nach dem zehrenden Einsatz der letzten Tage sagen die Lienzer Florianis ihr am Wochenende geplantes Feuerwehrfest ab.
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