"Star Trek"-Gadget

Soll Arzt ersetzen: Millionen-Preisgeld für echten Tricorder

Elektronik
17.05.2011 16:55
Wer den ersten echten Tricorder vorstellt, darf sich über ein Preisgeld von zehn Millionen US-Dollar - etwa sieben Millionen Euro - freuen. Das Gerät (Bild) ist eines der bekanntesten Gadgets der Science-Fiction-Reihe "Star Trek" - es erkennt unter anderem Krankheiten und Verletzungen und ist dabei kaum größer als ein Handy. Die Aktion ist jedoch nicht als Nerd-Spaß zu verstehen, der Tricorder könnte Medizin und Wissenschaft revolutionieren.

Was zum Beispiel bereits der Entwicklung computergesteuerter Autos einen Riesenschub nach vorn verliehen hat, soll nun auch bei einem tragbaren Diagnosegerät helfen: ein großes Preisgeld. Gesponsert wird der Wettbewerb namens "Tricorder X Prize" vom Chiphersteller Qualcomm aus den USA sowie einer eigens gegründeten Stiftung.

In "Star Trek" war der Tricorder ein multifunktionales Mess- und Analysegerät. Der Bordarzt verfügte über ein spezielles Modell, das zum Beispiel Krankheiten und Verletzungen diagnostizierte und verschiedenste Informationen über den Zustand des Körpers lieferte. Ebendiesem Vorbild sollen nun Wissenschaftler und Bastler aus aller Welt nacheifern. Schon jetzt gibt es zum Beispiel tragbare Ultraschallgeräte, noch aber sammeln sie lediglich Einzelinformationen, ohne sie zu verknüpfen oder zu diagnostizieren.

Tricorder muss nicht nur gut, sondern auch günstig sein
Zehn Millionen US-Dollar winken nun denjenigen, die ein funktionierendes tragbares Diagnosegerät entwickeln. Es muss allerdings auch kostengünstig sein und soll spezialisierte Software mit den gesammelten Daten verbinden. Denkbar sei zum Beispiel, Mini-Labore auf Chips zu platzieren - diese winzigen Strukturen könnten auch im Menschen selbst etwa die Blutwerte überwachen oder erste Anzeichen von Krebszellen erkennen.

Gerät soll "Patienten besser behandeln als Ärzte"
Aus den ausgewerteten Daten soll der Tricorder laut Stiftung anschließend eine Behandlungsempfehlung erstellen und alle relevanten Informationen in die Datenwolke im Internet hochladen. Insgesamt muss das Gerät für das Millionen-Preisgeld "Patienten besser als oder genauso gut wie ein Gremium approbierter Ärzte diagnostizieren können", verlangt die Stiftung. 

Erfindung könnte Medizin für immer verändern
Das Ziel ist eine bessere medizinische Versorgung rund um den Erdball, besonders Entwicklungsländer könnten von einem verlässlichen, kostengünstigen automatischen Diagnosegerät stark profitieren. Insgesamt würde eine solche Erfindung die Medizin und Wissenschaft für immer verändern. Wie lange es dauern wird, bis ein Tricorder den Ansprüchen genügt, bleibt abzuwarten - starten wird der Wettbewerb Anfang 2012.

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