Mängel bei der Notversorgung der Zivilbevölkerung im Falle eines Blackouts ortet die SPÖ im Mittel- und Südburgenland. Zur Sicherheitsinsel soll laut aktuellen Plänen des Verteidigungsministeriums nur die Kaserne in Bruckneudorf ausgebaut werden. Harte Kritik: „Nur ein Standort im ganzen Land ist zu wenig.“
Einen kleinen Vorgeschmack auf ein Blackout bekamen 5000 Energiekunden Montag in der Früh. Als Folge des Sturms hatte ein Baum die 20-kV-Leitung in Bocksdorf gekappt. Von 7.30 bis 8.10 Uhr gab es in Stegersbach sowie umliegenden Orten der Bezirke Güssing und Jennersdorf keinen Strom.
Nur eine Sicherheitsinsel
Ein weitreichendes Blackout sei laut Experten nur eine Frage der Zeit. In diesem Zusammenhang mahnt SPÖ-Nationalrat Christian Drobits die Bundesregierung zu erhöhter Vorsicht. Im Burgenland soll nur die Benedek-Kaserne in Bruckneudorf als Sicherheitsinsel ausgebaut werden. Das geht aus einer Anfragebeantwortung von Verteidigungsministerin Klaudia Tanner vom Dezember 2021 hervor. „Das klang im November 2020 noch ganz anders. Im Zuge der Budgetberatungen hatte die Ministerin mir zugesagt, dass auch Österreichs modernste Kaserne in Güssing eine Sicherheitsinsel werden soll“, wundert sich Drobits.
Rasches Handeln gefordert
Aus dem Verteidigungsministerium heißt es, dass eine autarke Versorgung gegen Jahresende hergestellt werde. Die Energie-, Wärme-, Wasser-, Betriebsmittel-, Verpflegungs- und Sanitätsversorgung der Montecuccoli-Kaserne in Güssing soll bis Ende 2023 erfolgt sein. Das sei zu wenig und dauert Drobits viel zu lange: „In der Blackout-Vorsorge zählt jeder Tag. Die Verteidigungsministerin sollte ihre Pläne noch einmal überdenken.“
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