Lukas Klapfer

Nur Olympia-Zuschauer: Ein Urlaub wider Willen

(Bild: Tröster Andreas)

(Bild: Pail Sepp)

(Bild: Tröster Andreas)

Der Olympia-Zug nach Peking fährt ohne Lukas Klapfer ab. Der dreifache Medaillengewinner verpasst seine dritten Winterspiele. „Ich bin an mir selbst gescheitert“, sagt der Kombinierer nach der Nicht-Nominierung.

Lukas, dreimal hast du bei Olympia die Bronzemedaille geholt. Der Zug nach Peking fährt heuer dennoch ohne dich ab. Wo siehst du die Gründe für deine Nicht-Nominierung?

Ich muss mir ehrlich eingestehen, dass ich diesmal zu schwach war. Die Ergebnisse haben den ganzen Winter über nicht gepasst. Es macht dann halt auch keinen Sinn, nur als ’Olympia-Tourist’ mitzufahren.

Deine dritten Winterspiele waren dein letztes großes sportliches Ziel. Wann hast du gemerkt, dass es diesmal einfach nicht klappen wird?

Ich war schon im Dezember irgendwie ratlos. Es hat mit dem Springen nicht so geklappt. Natürlich habe ich gehofft, dass meine traditionelle Jänner-Form noch kommen wird, aber es ist nicht besser geworden.

Wie sehr schmerzt es, dass du zuhause bleiben musst?

Natürlich tut es weh. Aber ich hege keinen Groll gegen irgendjemanden. Am Ende habe ich mir das Ganze ja selber verbaut. Die Olympischen Spiele waren mein Ziel, aber es hat nicht sollen sein. Viel schlimmer wäre es aber für mich, wenn ich noch nie etwas bei Winterspielen gewonnen hätte

In Pyeongchang vor vier Jahren hast du noch über eine Medaille gejubelt. Wie wirst du die Olympischen Spiele im Februar als einer der wohl prominentesten Abwesenden verfolgen?

Ich werde mir die Bewerbe natürlich zuhause am Fernseher ansehen und meinen Teamkollegen fest die Daumen drücken. Sie haben sich die Teilnahme verdient. Für mich ist diese Zuschauer-Rolle ja auch nicht ganz neu. 2010 musste ich ja schon einmal zuhause bleiben.

Lass mich eine letzte Frage stellen: Du warst im Dezember 36 Jahre alt. Willst du dich kommenden Winter noch einmal zurückkämpfen oder machst du nach dieser Saison endgültig Schluss?

Ich lass die Frage einmal offen. Reden wir nach der Saison weiter. Fix ist für mich jetzt einmal der Weltcup am Wochenende in Seefeld.Vielleicht macht es dort ja endlich Klick und ich finde zu meiner alten Form zurück. Dann sehen wir weiter.