Millionenschaden

Müllberge nach Überfallserie auf US-Frachtzüge

Zu Goldgräberzeiten haben Banditen im US-Bundesstaat Kalifornien Postkutschen überfallen. Heute, 150 Jahre später, plündern Räuber Dutzende Frachtzüge im Großraum von Los Angeles. In ihren Containern werden Tausende Pakete transportiert - etwa mit Amazon-Bestellungen. Zurück bleibt eine riesige Müllhalde.

Ganze Banden von oft mehr als 50 Personen springen auf die langsam fahrenden Züge der Union Pacific Railroad auf und brechen die versiegelten Waggons auf. Im Inneren werden dann die Pakete durchsucht und geplündert. Wertlose Kartons werden auf die Gleise geworfen. Andere Diebe werfen große Wertgegenstände aus den Containern, damit Komplizen sie aufsammeln und abtransportieren können.

(Bild: kameraOne (Screenshot))

Die Müllberge sind auch eine Sicherheitsgefahr. Bahnangestellte müssen die Strecke säubern, damit die dort verkehrenden Züge nicht entgleisen.

(Bild: APA/AFP/Patrick T. FALLON)

Täter meistens nach 24 Stunden wieder frei
Los-Angeles-County-Polizeichef Alex Villanueva hat inzwischen eine Spezialeinheit mit Namen „Cargo Cats Task Force“ gebildet, die solche Raubzüge eindämmen soll. Doch für die Behörden ist es ein Katz-und-Maus-Spiel. Zwar wurden im Vorjahr mehr als 100 Täter festgenommen, aber diese mussten oft binnen 24 Stunden wieder freigelassen werden.

(Bild: APA/AFP/Patrick T. FALLON)

„Haben sie keine Beute im Wert von über 800 Dollar bei sich, bekommen sie nur eine Anzeige wegen einer Ordnungswidrigkeit“, erklärt ein Polizeisprecher. „Ist die Strafe bezahlt, kommen sie frei und räumen wahrscheinlich den nächsten Zug leer.“ Allein 2021 entstand so ein Schaden von mehr als fünf Millionen Dollar (rund 4,4 Millionen Euro).