Impf-Tempo erhöhen

Hacker: „Haben noch vier bis sechs Wochen Zeit“

Wien
14.08.2021 16:38

Die vierte Welle rollt mit voller Wucht an, und sie wird die Ungeimpften treffen. Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) will jetzt eine härtere Gangart. „Wir haben noch vier bis sechs Wochen Zeit, die Impfquote zu erhöhen“, warnt er. Im „Krone“-Gespräch spricht er sich klar für Zutritte nur für Geimpfte aus.

Steigende Neuinfektionen, strauchelnde Impfungen, der SPÖ-Stadtrat findet angesichts der anrollenden vierten Welle deutliche Worte: „Wir haben noch vier bis sechs Wochen Zeit, die Impfquote in Österreich nach oben zu schrauben - und dann ist entschieden, mit welchen Konsequenzen die vierte Welle kommt.“ Die Stadt bietet allen Menschen die Impfung an, zuletzt wurden Schüler und Lehrer aufgefordert, sich bis zum Schulbeginn impfen zu lassen.

„Ungeimpfte Lehrer werden mit Maske unterrichten“
„Die Maßnahmen, die folgen, sind völlig klar. Die Geimpften werden eine andere Lebenssituation finden als die Nicht-Geimpften“, so Hacker. Wenn die Infektionszahlen steigen, und sie werden zu Schulbeginn steigen, dann werden zum Beispiel ungeimpfte Lehrer mit Maske unterrichten."

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Das sind die harten Fakten! Die wirksamste Maßnahme ist die Impfung.

Gesundheitsstadtrat Peter Hacker

Neue Zahlen der Stadt zeigen, dass 85 Prozent des aktuellen Infektionsgeschehens in Wien auf Menschen zurückgehen, die gar nicht oder nur einmal geimpft sind. In den Spitälern sind kaum Corona-Patienten, die immunisiert sind. „Das sind die harten Fakten! Die wirksamste Maßnahme ist die Impfung.“ Wenn sich viele Jüngere jetzt ungeimpft infizieren, reiche die Zahl der ungeimpften Älteren aus, um die Spitäler wieder an ihre Belastungsgrenze zu bringen. Die Stadt verzeichnet bereits ein leichtes exponentielles Wachstum und eine schlechtere Ausgangslage als heute vor einem Jahr. „Wir sehen in Amerika, wie die Spitäler in Staaten mit einer schlechten Durchimpfungsrate untergehen“, warnt Hacker. Und was will er nun konkret tun?

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Wir sehen in Amerika, wie die Spitäler in Staaten mit einer schlechten Durchimpfungsrate untergehen.

Der Gesundheitsstadtrat

Kostenpflichtiges PCR-Testen schließt Hacker „rigoros“ aus. Teststraßen mit Schnelltests werden bis Herbst aber sukzessive reduziert, kündigt der Stadtrat an. „Alles gurgelt“ wird in den Schulen das Hauptinstrument. Eine Impfpflicht hält Hacker ebenso wenig für zielführend wie kostenpflichtige Tests.

„Besser nur Geimpfte haben Zutritt als Schließungen“
Sein Weg: „Lieber nur Zutritt für Geimpfte als eine Impfpflicht! Besser nur Geimpfte haben Zutritt als Schließungen. Niemand will mehr einen Lockdown sehen. Es ist vernünftig, wenn Freizeit- und Sportstätten das jetzt schon einführen.“

Denn: „Es wird kein Weg daran vorbeiführen, dass nur mehr Geimpfte reinkommen“, sagt Hacker. Er schließt nicht aus, dass die Stadt das im Herbst selbst einführt. „Der Bund muss nächste Woche die neuen Regeln ab September kundtun“, erklärt Hacker und erwartet härtere Maßnahmen. Kommen diese nicht, könnte Wien wieder einen Sonderweg gehen. „Bürgermeister Michael Ludwig und ich sind uns einig. Unsere Aufgabe ist es, unsere Stadt zu beschützen.“

Maida Dedagic
Maida Dedagic
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