Schutzzone verordnet

Dicke Luft rund um ein Tanklager in der Siedlung

Oberösterreich
13.08.2021 13:00

Die Verordnung einer Schutzzone in der Altenrieder-Siedlung wenige Gehminuten vom Rieder Stadtzentrum erhitzt die Gemüter der Anrainer. Sie wollen endlich Klarheit darüber, wie gefährlich die Treibstoff-Silos in der Nachbarschaft sind. Unterstützung bekommen sie auch von den Politikern der SPÖ und Grünen, die allerdings für die umstrittene Verordnung gestimmt haben.

„Offensichtlich hat niemand etwas falsch gemacht, dennoch gibt es einen Verlierer. Das sind die Bewohner der Altenrieder Siedlung“, stellt der Rieder SPÖ-Bürgermeisterkandidat Peter Stummer nach einem Gespräch mit Anrainern fest.Wie berichtet, ist seit 2019 das Grätzl im Umkreis des 1976 legal errichteten Tanklagers eine Schutzzone. Verordnet hat es die Gemeinde, die EU- und Bundes- und Landesvorgaben erfüllen musste. Stummer: „Wir haben einen Tag vor der Abstimmung im Gemeinderat von diesem Punkt erfahren. Es hieß, wir müssen diese Verordnung umsetzen, sonst machen wir uns strafbar.“

Zitat Icon

Das Land hat die Gemeinde aufgefordert, die Bebauungsordnung zu ändern und in der Siedlung eine Schutzzone zu verordnen.

Lukas Oberwagner, Grünen-Stadtrat

Forderung nach Entschädigungen
Nun steht für den roten Politiker aber fest, dass die Bewohner entschädigt werden müssen. Durch ein Bauverbot in der Schutzzone hätten die Häuser an Wert verloren: „Es muss zunächst der Wertverlust festgestellt und dann die Verantwortlichkeit geklärt werden.“

Zitat Icon

Ich werfe mir vor, mich zu wenig mit dem Thema befasst zu haben. Es hieß, die Verordnung muss sein, sonst machen wir uns strafbar.

Peter Stummer, SPÖ-Bürgermeisterkandidat

Die Bezirkshauptmannschaft Ried als übergeordnete Behörde winkt ab: „Der Gebäudewert ergibt sich aus der Örtlichkeit und nicht aus dem, ob es in einer Schutzzone liegt. Und das generell nichts gebaut wird, stimmt auch nicht. Da entscheidet die Gemeinde“, erklärt Bezirkshauptfrau-Stellverter Gerhard Obermair.

Sorgen um Gesundheit
Den gut organisierten Anrainern geht es nicht nur um Entschädigungen. Sie wollen wissen, ob die Tanks tatsächlich gesundheitsschädigend sind, warum im Nahbereich ein Munitionslager und Spielplatz erlaubt sind und warum im aktuellen Lageplan die Schienen auf dem Tanklager-Gelände nicht eingezeichnet sind. Antworten soll es laut BH im Herbst bei einer Info-Veranstaltung geben.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele