Sport ja oder nein?

Die Wirbelsäule macht nicht alles mit

Gesund
11.02.2011 16:53
Hält das die Wirbelsäule aus? – Es ist keine Seltenheit, dass man vom Training zurückkommt und der Rücken tut weh. Oder man wagt es nicht, mit Sport zu beginnen, weil bereits Probleme mit den Bandscheiben bestehen.

Sich zu "schonen" und auf Bewegung zu verzichten, ist auf jeden Fall der falsche Weg – oft ist ja schließlich die Unbeweglichkeit Ursache für Abnützungserscheinungen (Arthrose) und Muskelbeschwerden.

Keine abrupten Bewegungen
"Gut 90 Prozent der Schmerzen im Bereich von Nacken, Schultern und Rücken sind durch Überforderung einer verkümmerten Muskulatur verursacht. Gezieltes Krafttraining kann einerseits die Schmerzentstehung verringern und andererseits als Therapie gegen Beschwerden aufgrund von Wirbelsäulenproblemen eingesetzt werden", berichtet Sport- und Gesundheitswissenschafterin DDr. Barbara Prüller-Strasser aus Hall in Tirol. Was dem Rücken nicht gut tut: falsch ausgeführtes und zu intensives Training. Squash oder Gewichtheben sind z.B. sehr belastend, Schwimmen, Laufen oder Tanzen werden hingegen von Orthopäden empfohlen. 

Geeignet sind gleichmäßige Bewegungsabläufe mit geringen Drehungen und Impulskräften – also keine abrupten Bewegungen bzw. Richtungsänderungen, wie sie bei Ballsportarten (Fuß-, Handball, Tennis, Golf) notwendig sind.

Skilaufen ist dann kein Problem, wenn man langjährige Erfahrung auf den Brettern sowie gute Technik mitbringt und beim Schwingen über die Piste keine Schmerzen verspürt. In puncto Intensität ist es jedoch besser, in vorgerückten Jahren Abstriche zu machen.

Prüller-Strasser: "Ob eine Sportart grundsätzlich langfristig nützlich oder schädlich für die Wirbelsäule ist, dafür gibt es keinen wissenschaftlichen Nachweis. Sehr wohl kann man aber sagen, dass Sportler mit gut entwickelter Rumpfmuskulatur weniger über Rückenbeschwerden klagen als untrainierte Menschen. Denn kräftige Muskeln fangen mechanische Belastungen ab." Und das gilt auch für den Alltag.

Rundrückenhaltung vermeiden
Vor allem bei Sportarten, bei denen man sich wenig bewegt und womöglich eine anstrengende, ungünstige Körperhaltung einnimmt, z.B. beim Segeln, sollte man dies mit Gymnastik und Krafttraining ausgleichen, um Rückenschmerzen vorzubeugen. Soweit möglich,   Rundrückenhaltung vermeiden. Dazu neigen etwa Ruderer oder Radfahrer. Daher die Rumpfmuskeln kräftigen!

Radfahren ist zwar grundsätzlich empfehlenswert, aber nur dann schonend für die Wirbelsäule, wenn man ergonomisch sitzt: das heißt aufrecht, damit die Arme und Hände nicht mit dem Abstützen am Lenker überlastet werden und der Kopf nicht in den Nacken überstreckt wird. Einen gut gepolsterten, breiten Sattel benützen  und nicht über Pflastersteine oder unebenes, steiniges Gelände "rattern", um zu verhindern, dass die Bandscheiben gestaucht werden.

Sind bereits stärkere Beschwerden vorhanden, dann ab ins (warme) Wasser! Gleichmäßige Bewegungen im nassen Element tun gut. Die Gelenke entspannen sich, die Muskeln, die gegen den Widerstand des Wassers arbeiten müssen, werden gekräftigt. Doch halt – auch hier kommt es auf die richtige Technik an. Da beim Brustschwimmen die Halswirbelsäule überstreckt wird, sollte man sich bevorzugt auf den Rücken legen.

Die rhythmischen Bewegungen beim Tanzen entspannen sowie lockern die Muskeln und beugen Abnützung vor. Auch die kontrollierte aufrechte Haltung wirkt sich positiv aus. Wer allerdings bereits die Hüft- oder Kniegelenke "spürt", sollte nicht zu heftig über das Parkett schweben.

Nordic Walking richtig ausgeführt (vom Trainer zeigen lassen,  Übungsstunde besuchen) entlastet Wirbelsäule und Bandscheiben, kann sogar eine Verkrümmung bessern. Doch dafür – wie übrigens für alle anderen Sportarten – gilt, wer bereits Probleme hat, sollte mit dem Arzt die geeignete Wahl und Intensität der Sportart besprechen!

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