Selbstversuch gelungen

Der Start in ein rauchfreies Leben

Steiermark
02.06.2021 06:00

Jeder fünfte erwachsene Steirer greift noch immer täglich zur Zigarette - dabei beinhaltet jede „Tschick“ mehr als 5000 giftige Inhalte. Nur 58 Prozent der Raucher erreichen das 70. Lebensjahr - Hilfe gibt es etwa bei der ÖGK.

Hier ein paar Zahlen rund um das Rauchverhalten der Steirer: Männer (17,1 Stück) rauchen im Schnitt mehr Zigaretten am Tag als Frauen (13,3 Stück). 15,8 % der Männer und 5,5 % der Frauen sind starke Raucher (21 Zigaretten und mehr). Gut ein Drittel der täglich rauchenden Bevölkerung wollte im letzten Jahr mit dem Rauchen aufhören, schaffte es aber nicht (Männer: 37 Prozent, Frauen: 35,6 %).

Dabei gibt es tolle Hilfsangebote – wie etwa von der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK), vormals GKK. Das Programm „Rauchfrei in sechs Wochen“ wird in der Gruppe, im Betrieb oder als Einzelentwöhnung angeboten.

Zwei Drittel schaffen den Rauchstopp
Seit 2007 gibt es das Angebot. „Mehr als 10.000 Steirer haben schon teilgenommen“, erzählt Gesamtkoordinator Bernhard Stelzl. Wie hoch ist die Erfolgsquote? „Zwei Drittel bleiben langfristig rauchfrei“, weiß der Experte. Wie sieht die Hauptklientel aus? „Ab 45 Jahren aufwärts.“ Die Beweggründe sind? „An erster Stelle stehen gesundheitliche Aspekte, dann folgen Motive wie weg von der Abhängigkeit, keine schlechten Gerüche mehr, wieder richtig schmecken können oder Großeltern, die für ihre Enkerln endlich aufhören wollen.“

Der Weg in die tschicklose Freiheit
So funktioniert der Weg zum Rauchstopp: Das Programm basiert auf sechs Sitzungen in Kleingruppen unter der Leitung einer Psychologin. Bei den einzelnen Kursterminen warten ausführliche Gruppengespräche, individuelle Tipps zur Unterstützung beim Rauchstopp, eine Analyse des eigenen Rauchverhaltens, verschiedene Motivationstechniken und die Entwicklung von alternativen Verhaltensweisen. Auch 240 Seminare in Betrieben wurden von den Experten bereits abgehalten. Und als Corona-Alternative wurden auch die telefonischen Beratungen verstärkt eingesetzt. Kostenpunkt? Für alle Kursvarianten gibt es eine einmalige Gebühr von nur 30 Euro. Nur so zum Vergleich: Zwei Schachteln Zigaretten am Tag kosten pro Jahr mehr als 3700 Euro – im Übrigen ergibt das insgesamt 14.600 Tschick in zwölf Monaten . . .

„So kam ich los von der Zigarette“
Ich machte als „Krone“-Redakteur den Selbstversuch. Die Motivation, nach 30 Jahren mit dem Tschicken (täglich bis zu 40 Stück) aufzuhören, war groß. Hauptschub für den ersten Stopp-Versuch überhaupt waren Erfahrungsberichte, wie schnell sich der Körper nach und nach regeneriert. Beim Erstgespräch hinterfragte und analysierte Psychologin Ursula Lackner alles - sie machte die Problematiken, Gefahren und Chancen vor und nach dem Rauchstopp deutlich. Hausaufgabe gab’s auch eine: Rauchprotokoll führen. Beim nächsten Termin zeigte die Expertin Alternativen auf. Wir einigten uns auf das Nikotinpflaster, zwei Tage später startet der (erste) Rauchstopp!

Tag eins: 17 Uhr, Griff zur Zigarette - aus , vorbei.

Tage zwei bis sechs: Ein ständiges Auf und Ab, mit zwei bis fünf Zigaretten am Tag, Schlafstörungen und Selbstzweifel quälen. Lackner beruhigte, analysierte perfekt, empfahl zusätzlich einen Nikotin-Inhalator.

Tag sieben: Der Vormittag verging, kein Gedanke an eine Tschick. Ab und zu ein Zug aus dem Inhalator. Der Nachmittag verging, der Abend. Geschafft! 24 Stunden ohne Zigarette! Und das jetzt schon acht Tage lang! Nie hätte ich gedacht, dass ich das schaffe. Nehmen Sie die Tipps und Tricks der Experten an - wie sagte Lackner immer wieder so schön: Sie schaffen das!

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