33 Prozent regenerativ

Shell bringt Öko-Benzin an die Zapfsäule

Motor
03.05.2021 12:05

An einigen Shell-Tankstellen in Deutschland kann man künftig klimafreundlicheres Superbenzin tanken. Der gemeinsam mit Bosch und Volkswagen entwickelte Öko-Sprit namens Blue Gasoline besteht zu 33 Prozent aus erneuerbaren Anteilen, was von der Quelle bis zum Rad für eine CO₂-Ersparnis von mindestens 20 Prozent sorgen soll. Der Preis an der Zapfsäule soll „perspektivisch“ im Bereich von Premiumkraftstoffen wie zum Beispiel Shell V-Power liegen.

(Bild: kmm)

Bei den zugesetzten Anteilen handelt es sich nicht um e-Fuel, also aus Solarstrom, Wasser und CO₂ hergestellten Synthetischen Sprit, sondern um Ethanol und Naphtha, das etwa aus dem sogenannten Tallöl gewonnen wird, einem Abfallprodukt der Papierherstellung. Alternativ können auch weitere Rest- und Abfallstoffe als Ausgangsbasis dienen.

„Auf dem Weg zu einer klimafreundlichen Mobilität dürfen wir, angefangen bei Elektromobilität bis hin zu erneuerbaren Kraftstoffen, keine technischen Möglichkeiten ungenutzt lassen. Jedes bisschen CO₂, das wir einsparen, kann uns beim Erreichen der Klimaziele helfen, “ sagt Dr. Uwe Gackstatter, Chef der Antriebssparte von Bosch.

Besser als die Norm
Blue Gasoline entspricht der Norm EN 228/E10 kann damit nicht nur über das bestehende Tankstellennetz vertrieben, sondern in allen Neu- und Bestandsfahrzeugen eingesetzt werden, die für den Betrieb mit Super 95 E10 Benzin freigegeben sind. Durch besonders hochwertige Additive wird zudem ein hohes Maß an Motorsauberkeit und Korrosionsschutz gewährleistet.

Neben der Klimafreundlichkeit bietet Blue Gasoline den Vorteil einer besonders hohen Lagerstabilität, was den Öko-Sprit nach Ansicht von Gackstatter besonders für den Einsatz in Plug-In Hybridfahrzeugen geeignet: „Diese werden mit Ausbau der Ladeinfrastruktur und größeren Batterien zukünftig überwiegend elektrisch betrieben, sodass der Kraftstoff über längere Zeiträume im Kraftstofftank verbleiben kann.“

Zunächst wird Bosch wird das Blue Gasoline ab sofort an seine Werktankstellen bringen, wo dann das Angebot von konventionellem „Super 95 E10“-Ottokraftstoff sukzessive auslaufen soll. Dann wird der neue Öko-Sprit auch an konventionellen Tankstellen angeboten.

Mit dem R33-Diesel „Blue Diesel“ haben die drei Unternehmen bereits einen entsprechenden Diesel-Kraftstoff im Programm, der teilweise aus altem Speiseöl hergestellt wird. R33 bietet Bosch an seinen Werktankstellen bereits seit Ende 2018 als einzig verfügbaren Diesel-Kraftstoff für Firmenautos und Fahrzeuge des internen Lieferverkehrs an. Aktuell wird R33 auch an acht regulären Tankstellen unterschiedlicher Marken in Deutschland angeboten.

Erneuerbare Kraftstoffe sind kein Ersatz für Elektromobilität
Für Bosch sind erneuerbare, CO₂-reduzierte oder CO₂-neutrale Kraftstoffe kein Ersatz für Elektromobilität, sondern eine Ergänzung. Das Unternehmen sieht sie als grundsätzlich für alle Verkehrsträger sinnvoll, vor allem jedoch für jene, für die es noch keinen klaren und wirtschaftlichen Elektrifizierungspfad gibt. Das sind neben Schiffen und Flugzeugen vor allem Schwerlasttransporte und Bestandsfahrzeuge, aber auch all die Fahrzeuge, die heute und in den kommenden Jahrzehnten weltweit noch mit Verbrennungsmotor oder Hybridantrieb auf die Straßen kommen.

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(Bild: kmm)



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