#brennpunkt-Talk

Wut-Lehrerin: „Meiste Schüler müssen wiederholen“

Coronavirus
07.04.2021 21:44

In der #brennpunkt-Sendung am Mittwochabend mit Katia Wagner gab es viel Diskussionsstoff, aber auch kreative Lösungsvorschläge: Die als „Wut-Lehrerin“ bekannt gewordene Susanne Wiesinger stellt in den Raum, dass viele Schüler dieses Schuljahr wiederholen müssten. Die Defizite, vor allem bei jenen, „die eine andere Muttersprache haben“, seien nämlich anders nur schwer aufzuholen.

Der Wiener FPÖ-Klubobmann Maximilian Krauss berichtet, dass er von Ärzten höre, dass „auf den Intensivstationen zwei Drittel bis drei Viertel der Menschen“ einen Migrationshintergund haben. „Das kann sein, weil sie es nicht mitbekommen, was sie nicht machen sollen oder weil sie kein Deutsch können“, aber auch, weil sie sich „in vielen Bereichen weniger an Vorschriften und Regeln halten“ und „die Feste größer“ seien.

Wiesinger: Schuldzuweisungen gegen Community helfen nicht
Autorin Wiesinger ist grundsätzlich dafür, „die Dinge beim Namen zu nennen“. Warum man nicht darüber spricht, dass viele Erkrankte auch einen Migrationshintergrund haben, verstehe sie nicht. Aber: Schuldzuweisungen gegen Eltern und gegen die Community würden keinem helfen und die Kinder „wegtreiben“. Die Kluft würde so nur noch größer werden.

Psychiater sind mit so vielen Anfragen überfordert
Die renommierte Psychiaterin Sigrun Roßmanith bezeichnet die Belastung in dieser Krise als „hoch“. „Alleine, wenn ich von der Frequenz der Anrufe ausgehe, stelle ich fest, dass die Menschen ungeduldig, ängstlich und besorgt sind“. Alle Psychiater seien derzeit überfordert mit so vielen Anfragen. Die Jugendlichen und Kinder würde diese Krise besonders hart treffen. „Das ist ein Alter, wo man den Austausch und Struktur braucht“, dagegen gebe es derzeit ein „Wechselspiel aus Versprechungen, Erwartungen und Änderungen“.

Krauss: Regierung hätte früher reagieren müssen
Krauss zieht wenig überraschend negative Bilanz über die Performance der Bundesregierung in dieser Krise: „Die Planlosigkeit zieht sich quer durch die gesamte Corona-Politik der Bundesregierung.“ Verständnis für die verlängerte Osterruhe im Osten gibt es zum Teil von Wiesinger, aber: „Die Frage ist für mich: Warum hat man es so weit kommen lassen?“ Sie kritisiert: „Man hat keine Sachpolitik gemacht, sondern eine Politik der Angst und Inszenierung.“

Die Zeit danach wird entscheidend sein
Krauss plädiert einmal mehr auf eine Corona-Politik mit mehr Eigenverantwortung. An den Schulen möchte er Luftfilteranlagen. Wiesinger fordert, dass, wenn die Krise vorbei ist, „nicht einfach da weitergemacht wird, wo wir aufgehört haben“, und mehr Schulautonomie: „Wir wissen es manchmal besser.“

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