Österreichs Sport hat einen Superstar: Einen Monat nach der fantastischen WM in Cortina mit zwei Goldenen und einer Bronze-Medaille holte sich Katharina Liensberger (23) beim Finale in Lenzerheide auch die Kristallkugel des Slalom-Weltcups. Und das in einer Art und Weise, die die Ski-Welt in Erstaunen versetzte.
3.17 Uhr. 4.17 Uhr. 5.18 Uhr. Katharina checkte im Kurhotel in Lenzerheide immer wieder den Wecker. Um sich dann erschöpft zurücklehnen: „Ich hab noch Zeit.“
Ein paar Stunden später hatten die Giganten des Slalom-Damensports Zeit. Viel zu viel Zeit: Mikaela Shiffrin lag 1,24 Sekunden zurück, Petra Vlhova gar 3,15.
„Extrem stark“
Und so mussten die beiden Fahrerinnen, die diese Disziplin in den vergangenen Jahren dominiert hatten, staunend zur Herausforderin aus Vorarlberg aufschauen: Liensberger räumte nach den Medaillen bei der WM in Cortina auch beim Finale ab: zweiter Weltcup-Sieg, erstes Kristall und viel Lob.
„Sie war die konstanteste Fahrerin der Saison. Sie fuhr extrem stark“, meinte Shiffrin. Und Vlhova, die erste Gesamt-Weltcupsiegerin aus der Slowakei, ergänzte trocken: „Sie ist die beste Slalomfahrerin der Welt. Basta.“
Opa Albert half mit
Kathi nahm die Rosen begeistert an: „Das macht einen schon stolz. Auch dass ich die Kugel geholt habe, die ich mir als Ziel gesetzt hatte.“ SMS mit Mentaltrainer Stefan Prusina kanalisierten Liensbergers Nervosität, Gedanken an den verstorbenen Opa Albert („Er hat mir das Skifahren in die Wiege gelegt“) verliehen ihr Flügel. Und der Hunger der 23-Jährigen aus Göfis ist damit nicht gestillt: „Ob mein nächstes Ziel die große Kugel ist? Ja, ganz genau.“
Georg Fraisl (Lenzerheide), Kronen Zeitung
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