Tränen nach Stockbruch

Am Boden! Nicht mal Kollegen verstehen Bolschunow

Wintersport
09.03.2021 11:12

Es war das dramatische Ende von zwei Wochen nordischen Ski-WM-Wahnsinn in Oberstdorf: der Stockbruch des Russen Alexander Bolschunow (24) im Finish des 50-Kilometer-Sprints und der Sieg des am Vorfall unbeteiligten Emil Iversen. Doch die Reaktion des Vizeweltmeisters verstanden nicht einmal seine eigenen Team-Kollegen. Der frühere WM-Favorit ist am Boden. Norwegen hat indes mit einer eigenwilligen Begründung Berufung gegen die Kläbo-Disqualifikation eingelegt.

Bolschunow wollte sich die Silbermedaille nach dem letzten Rennen gar nicht umhängen. Weinend saß er nach dem Wettbewerb am Boden. Und tobte: „Mit einem Stock kann ich nicht um Gold kämpfen. Entweder gewinnt Kläbo oder ich, aber nicht Iversen.“ Für den tragischen Helden von Oberstdorf scheint eine Silber- oder Bronzemedaille einer Niederlage gleichzukommen, das verstehen viele Kollegen nicht, meinte Eurosport-Expertin Valeria Kukalewa. Nach der Prügel-Attacke gegen Joni Mäki nun also der Stockbruch. Die Nerven von Bolschunow scheinen blank zu liegen.

Es war ausgerechnet Johannes Hösflot Kläbo, der größte Rivale, der dem Russen Trost zu spenden versuchte. Sein eigener Team-Kollege Gleb Retywitsch tat das nicht, nachdem Bolschunow ihn nach dem gemeinsamen Gewinn der Bronzemedaille im Teamsprint nur beschimpft hatte. Bolschunow war enttäuscht, dass sein Kollege den Vorsprung, den er rausgeholt hatte, nicht halten konnte.

Showdown
Die ganze WM war im Langlauf ein Showdown mit den beiden größten Rivalen, dem Norweger Kläbo und dem Russen Bolschunow. Beide sind gleich alt, beide technisch extrem gut. Ein Kräftemessen, bei dem der Russe eindeutig den Kürzeren zog. Mit einmal Gold, zweimal Silber und einmal Bronze wurde er sichtlich von sich enttäuscht. Kläbo gewann in Oberstdorf dreimal Gold und hätte auch eine vierte Goldene dazugewonnen, hätte ihn die Jury nach dem Ende des 50-Kilometer-Sprints nicht disqualifiziert.

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(Bild: KMM)



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