Gott* sei Dank?

Genderstern für Gott und Jesus sorgt für Aufruhr

Leben
12.12.2020 10:53

Ob dieser Vorschlag den ohnehin zerbrechlichen Weihnachtsfrieden stört? In Deutschland sorgt ein Vorstoß der katholischen Studierendenjugend für hitzige Debatten. Die KSJ schlägt vor, Gott mit Genderstern, also „Gott*“, zu schreiben. So wolle man „weg von dem strafenden, alten, weißen Mann mit Bart bis hin zu einer Gottes*vielfalt“. Erste Gemeinden greifen diese Idee bereits auf, andere orten „linke Ideologie“, die zum „Gender-Gaga“ wird.

„Viele ältere Gemeindemitglieder fanden das nicht gut“, gibt Bundesleiter Ozan Ardicoglu auf „Bild“-Anfrage zu. Doch gäbe es auch viel positive Resonanz - von Jung und Alt. Man wolle sich für ein anderes Gottesbild starkmachen und habe viele Zeichen ausprobiert. „Aber der Stern gilt als Zeichen für Vielfalt.“

Die Kirche sollte sich „weiter öffnen“, dazu brauche es auch ein „offenes Gottesbild“. Erste Gemeinden stimmen diesem Ansatz anscheinend zu, griffen die Idee bereits auf. Im Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Alt-Pankow (Berlin) wurde so das Geschlecht von Jesus infrage gestellt - von einem „Jesus* für alle“ ist die Rede, so die „Bild“.

„Linke Ideologie wird zum Gender-Gaga“
Andere wiederum, wie etwa CSU-Geschäftsführer Stefan Müller, bezeichnen den Vorstoß als „linke Ideologie“: „Hier wird linke Gender-Ideologie zum Gender-Gaga. Ich erwarte  eigentlich, dass sie sich das Geschlecht des Christuskindes nicht ausdenkt, sondern sich an die Bibel hält, dort steht Maria ,gebar ihren ersten Sohn‘.“

„Dann wird es aber schwierig mit dem Vaterunser!“
Auch auf Twitter halten sich begeisterte Reaktionen in Grenzen: „Wie kann man Gott so klein machen??“, schreibt ein User. Ein anderer meint: „Man kann auch gegen Klischees kämpfen und Bilder stürmen, die schon lange irrelevant sind. Gott wohnt im unsichtbaren Licht, wie die katholische Liturgie sagt, und damit ist mehr gesagt, als es Sternchen, Bildchen und Gendertraktätchen jemals möglich ist.“ „Dann wird es aber schwierig mit dem Vaterunser!“, gibt ein Schreiberling zu Protokoll, ein anderer nimmt sich kein Blatt vor den Mund: „Ihr seid doch geisteskrank.“

Ein User wägt das Für und Wider ab: „Wir müssen ja nicht gleich von einem Extrem in das nächste Extrem auf der anderen Seite wechseln. Die Mitte wäre gut und da kann Gott einfach Gott bleiben.“

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(Bild: kmm)



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