Geschäfte geplündert

Neue Corona-Maßnahmen: Krawalle in ganz Italien

Ausland
27.10.2020 09:41

In Italien wächst der Protest gegen den „Mini-Lockdown“, den die Regierung in Rom seit Montag verhängt hat. Zahllose Menschen gingen am Montagabend in verschiedenen Städten auf die Straße, um gegen die Schließung der Lokale um 18 Uhr sowie gegen das Dichtmachen von Kinos, Theatern und Konzerthallen zu protestieren. In Mailand (siehe Video) und Turin kam es zu handfesten Ausschreitungen.

Tausende Demonstranten versammelten sich auf der Piazza del Plebiscito, dem Hauptplatz Neapels, und defilierten bis zum Regierungssitz der Region Kampanien, um gegen ein nächtliches Ausgangsverbot von 23 Uhr bis 5 Uhr zu protestieren. Ein Demonstrant wurde festgenommen. Einige Restaurantbesitzer trugen bei der Demonstration einen Sarg als Symbol für die „tote“ Gastronomie in der Stadt. Bereits am Freitagabend war es zu gewaltsamen Protesten in der Vesuvstadt gekommen.

Plünderungen und Festnahmen
In Turin wurden zehn Personen festgenommen, die Schaufenster eingeschlagen und im Stadtzentrum Geschäfte geplündert hatten. Vermummte Demonstranten bewarfen die Polizei mit Knallkörpern und anderen Gegenständen, die Sicherheitskräfte reagierten mit Tränengas. Ein Journalist wurde verletzt.

In Mailand wurde der Regierungssitz der Region Lombardei mit Steinen, Flaschen und Knallkörpern beworfen. Ein Polizist wurde verletzt, zwei Demonstranten wurden festgenommen, berichteten italienische Medien. Im lombardischen Cremona gingen Restaurantbesitzer mit Topfdeckeln auf die Straße, die sie aus Protest gegen die Einschränkungen der Gastronomie vor dem Sitz der Präfektur liegen ließen.

Tausende Lokal- und Geschäftsinhaber sowie Kleinunternehmer beteiligten sich am Montagabend im Stadtzentrum von Triest an einer Demonstration gegen die Anti-Covid-Maßnahmen. Einige Demonstranten warfen Rauchbomben gegen den Sitz der Präfektur. Getroffen wurden dabei einige Polizisten. Der Präsident der Region Friaul, Massimiliano Fedriga, und der Bürgermeister von Triest, Roberto Dipiazza, verurteilten die gewaltsamen Aktionen während einer friedlichen Demonstration. Zu Protesten kam es auch in mehreren Städten auf Sizilien, wo am Montag eine nächtliche Ausgangssperre in Kraft getreten ist.

Regierung wird Gewalt nicht dulden
Das Innenministerium in Rom warnte vor gewaltsamen Ausschreitungen. Bürgerdemonstrationen gegen die restriktiven Maßnahmen könnten von rechtsextremistischen oder anarchistischen Gruppen unterwandert werden. Gewalt werde die Regierung nicht dulden, hieß es.

Premier Giuseppe Conte hatte bei einer Pressekonferenz am Sonntag weitere restriktive Maßnahmen vorgestellt, die am Montag in Kraft getreten sind. Von Montag an müssen Bars und Restaurants um 18 Uhr schließen. Maximal vier Personen dürfen an einem Tisch in Lokalen sitzen. Take-away-Dienste sind weiterhin vorgesehen. Kinos, Theater, Spielhallen, Clubs, öffentliche Sportstätten und Schwimmbäder werden ganz dichtgemacht.

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