Code eingeschleust

Ex-Mitarbeiter wütete bei Netzwerkspezialist Cisco

Digital
31.08.2020 11:43

Ein Ex-Mitarbeiter, der sich Monate nach seiner Kündigung noch einmal ins Firmennetzwerk einschlich, soll beim US-Technologiekonzern Cisco Millionenschäden angerichtet haben. Er torpedierte mit eingeschleustem Code den „WebEx“-Videokonferenzdienst des Unternehmens, zahlreiche Nutzer hatten in der Folge zwei Wochen lang keinen Zugriff mehr - und ließen sich die bezahlte und nicht erbrachte Leistung rückerstatten.

Gut 2,4 Millionen US-Dollar Arbeitskosten und Erstattungen habe Cisco der Zwischenfall gekostet, berichtet das IT-Security-Portal „Bleeping Computer“ unter Berufung auf Gerichtsunterlagen. Der 30-jährige Ex-Mitarbeiter Sudhish Kasaba Ramesh wurde nun wegen des unautorisierten Zugriffs und der fahrlässigen Zerstörung von Daten angeklagt, er zeigte sich geständig.

Ramesh hatte im April 2018 bei Cisco gekündigt. Ende September verzeichnete der ehemalige Arbeitgeber allerdings noch einmal Zugriff aufs Firmennetzwerk. Ramesh soll dort eigenen Code hinterlassen haben, der 456 virtuelle Server für Ciscos Videokonferenz- und Kooperations-Dienst WebEx zerschoss und damit 16.000 WebEx-Konten stilllegte.

Problembehebung dauerte zwei Wochen
Rund zwei Wochen lang ging für die betroffenen Kunden gar nichts. Cisco musste die vom Ex-Mitarbeiter angerichteten Schäden nicht nur beseitigen, sondern auch den betroffenen Kunden die Kosten erstatten. Zugriff auf die Daten der Nutzer habe der Ex-Mitarbeiter laut Cisco nicht gehabt, die massive Störung bei WebEx war für das Unternehmen aber auch so ärgerlich genug. Man erstattete Anzeige, die nun in einen Prozess mündet.

Ramesh wurde vorübergehend verhaftet, gegen 50.000 US-Dollar Kaution aber wieder freigelassen. Seinen Reisepass musste er abgeben, während er auf seine Gerichtsverhandlung am 9. Dezember in Kalifornien wartet. Dem Inder, der sich in den USA um eine Arbeitserlaubnis beworben hatte, drohen bis zu 250.000 US-Dollar Strafe, bis zu fünf Jahre Gefängnis und die Ausweisung in sein Heimatland.

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