Niere, Blase, Prostata

Bei heiklen Fragen „unten herum“ gut beraten

Gesund
15.06.2020 05:00

Krankheiten rund um den Urogenitaltrakt mit einem neuen Ratgeber besser verstehen. Kostenlos in Apotheken erhältlich oder zum Download bereit.

In jedem Lebensalter,egal, ob Mann oder Frau, kann es zu Problemen um die Leibesmitte kommen. Wir beantworten ein paar Fragen.

Wann spricht man von Bettnässen?
Wenn das Kind nach dem fünften Lebensjahr immer noch (primäre Enuresis nocturna) oder - nach einer mindestens halbjährigen trockenen Phase - wieder (sekundär) regelmäßig nachts ins Bett macht.

Wie wird behandelt?
Die Therapie beginnt oft mit einer „Klingelmatte“: Ein Signalgeber sorgt für einen akustischen Alarm, wenn er nass wird. Das Kind wacht auf und stoppt die einsetzende Blasenentleerung. Meist tritt nach einigen Wochen ein Lerneffekt ein. Falls nicht, kann eine medikamentöse Therapie helfen. Wird über Nacht zu viel Harn produziert, kommt der Wirkstoff Desmopressin (synthetisch hergestelltes Hormon ADH) zum Einsatz. Er setzt die nächtliche Harnproduktion herab, bis der Körper selbst in der Lage ist, ADH in ausreichender Menge zu produzieren.

Was gehört zum Training gegen Reizblase?
Zunächst ein Tagebuch führen: 48 Stunden lang tags undnachts aufschreiben, wie häufig man zur Toilette geht, wie viel Urin abgeht, wie viel Flüssigkeit mantrinkt etc. Zunächst plant man eher kürzere Blasenentleerungsintervalle ein, um keinen plötzlichen, ungewollten Harnverlust (Dranginkontinenz) hervorzurufen. Schritt 2: Die Intervalle zwischen den Toilettengängen verlängern, damit sich die Blasenkapazität erhöht. Das heißt, nicht jedem Harndrang sofort nachgeben! Versuchen Sie, sich ein paar Minuten abzulenken und erst dann auf das WC zu gehen.

Wie trainiert man den Beckenboden?
Übung 1: Winkeln Sie in Rückenlage die Beine an.Schließmuskeln anspannen, als würden Sie den Harndrang unterdrücken. Gedanklich das Schambein Richtung Nabel ziehen.Spannung einige Sekunden lang halten. Nun das Becken langsamhochheben, dann wieder absetzen. Dabei lösen Sie die Spannung. Die zweite Übung ist im Stehen immer und überall unbemerkt durchführbar (fünf- bis sechsmal am Tag): Spannen Sie Ihre Schließmuskeln 10 Sekunden lang an, als würden Sie den Harndrang zurückhalten, wieder lockern. Zehnmal wiederholen.

Was versteht man unter Ejaculatio praecox (EP)?
Betroffene Männer kommen bereits vor oder innerhalb von zwei Minuten nach dem Eindringen zum Orgasmus. Die primäre Form dürfte neurobiologische Ursachen haben. Durch einen Mangel am Botenstoff Serotonin kommt es zu einer vorzeitigen Auslösung des Ejakulationsreflexes. Die erworbene, sekundäre Form entsteht erst im Laufe des Lebens. Sie kann krankheitsbegleitend, z. B. bei Entzündung der Prostata, auftreten. Seelische Faktoren spielen eventuell auch eine Rolle. Es gibt wirksame Medikamente. Hilfreich ist auch ein offenes Gespräch mit der Partnerin.

Neue Broschüre „Niere, Blase, Prostata verstehen“ - derzeit in der Apotheke oder online! Hier erfahren Sie unter anderem die aktuellen Therapiemöglichkeiten bei Harnwegsinfekt, Inkontinenz, kindlichem Bettnässen, Nierensteinen sowie bei Problemen mit der Prostata. Ein eigenes Kapitel widmet sich der Behandlung von Potenzschwierigkeiten, vorzeitigem Samenerguss und unerfülltem Kinderwunsch beim Mann. Die Broschüre wurde gemeinsam mit Experten erstellt. Sie ist derzeit kostenfrei in Österreichs Apotheken erhältlich. Zudem steht sie ebenfalls kostenlos zum Download zur Verfügung.

Eva Greil-Schähs, Kronen Zeitung

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