Corona-Krise im Sport

Geheimplan: So soll die Formel 1 gerettet werden!

Formel 1
07.04.2020 11:58

Die Formel 1 will ihre Saison wohl auch mit einigen Geisterrennen ohne Zuschauer retten. WM-Läufe hinter verschlossenen Türen würden nun von den Spitzen der Rennserie „ernsthaft geprüft“, berichtete die BBC vom Geheimplan nach einer Telefonkonferenz mit Teamchefs, Rechteinhabern und Weltverbandschef Jean Todt.

Die Königsklasse hofft demnach, dass sich die Lage in der Coronavirus-Pandemie in Europa ausreichend für Geisterrennen im Juli oder August verbessert. Derzeit ruht der Rennbetrieb bis mindestens Mitte Juni, wobei aufgrund der jüngsten Entwicklungen die Rennen am 14. Juni in der frankokanadischen Metropole Montreal bzw. am 28. Juni in Le Castellet in Frankreich nicht realistisch scheinen.

Auftakt in Silverstone oder Spielberg?
Möglicher Auftaktort könnte deshalb die Strecke im englischen Silverstone sein, in deren Nähe sieben der zehn Rennställe beheimatet sind, darunter auch das österreichisch-britische Red-Bull-Team im benachbarten Milton Keynes. Aber auch der Grand Prix von Österreich, der nach aktuellem Stand noch am 5. Juli auf dem Red Bull Ring in Spielberg stattfinden soll, könnte als erster WM-Lauf in diesem Jahr figurieren.

„Der Red-Bull-Ring hat den Vorteil, dass wir aufgrund der super Infrastruktur keine große Vorbereitung brauchen. Drei bis vier Wochen würden uns schon genügen“, betonte Helmut Marko, der Motorsportkonsulent von Red Bull, am Dienstag.

Doch bevor das wirklich spruchreif werde, „muss man einmal die Entwicklung abwarten. Derzeit ist alles Theorie“, merkte Marko an, dass sich „täglich alles ändert. Es kann ja kein Solo-Rennen in Österreich stattfinden.“ Es müsse erst einmal „ein Gesamtkalender“ in Aussicht gestellt werden. Davon sei man aber laut Marko im Moment „noch weit entfernt, weil es zu viele Unsicherheiten gibt“.

Wurz: Warum F1 früher loslegen könnte
Alexander Wurz glaubt, dass der Motorsport „zu den ersten Sportarten“ gehören könnte, denen von den jeweiligen Behörden gestattet wird, wieder in einem halbwegs normalen Rahmen ausgetragen zu werden. Auf ORF Sport+ erklärte der frühere GP-Pilot, er rechne zunächst „vielleicht noch mit Geisterrennen, ohne Zuschauer. Aber der Motorsport ist eine Einzelsportart.“

Die Akteure hätten wenig direkten Körperkontakt. „Alle haben Handschuhe, Helme an. Selbst die Mechaniker beim Boxenstopp. Man hat keine wirkliche Nähe.“ Wurz sieht auch eine Vielzahl sinnvoller Maßnahmen für die Formel 1, wie Gesundheitspässe für jeden Teilnehmer, ärztliche Zeugnisse und Coronavirus-Tests bei der An-und Abreise.

Außerdem müsse jeder im Paddock lückenlos seine Aufenthaltsorte preisgeben - so wie Sportler „bei der Dopingkontrolle“. Marko gab allerdings zu bedenken: „Beim Motorwechsel liegt ein Mechaniker neben dem anderen unter dem Auto mit weniger als einem Meter Abstand.“

Streit um Ausgabengrenze
Die Formel-1-Teams wollen wegen der Corona-Pandemie zudem die bereits beschlossene Ausgabengrenze offenbar weiter senken. Strittig sei unter den Rennställen aber noch die Höhe der Reduzierung, verriet McLaren-Geschäftsführer Zak Brown. „Zwei Teams stellen ihre sportlichen Interessen weit über das große Ganze und begreifen nicht, dass sie das Risiko eingehen, den Sport zu gefährden - und dann verlieren wir alle“, so Brown.

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(Bild: KMM)



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