„Krone“-Kolumne

Christian Fuchs: „Gipfel des Terminwahnsinns“

(Bild: AP, Krone)

„Krone“-Starkolumnist Christian Fuchs ist auf der Insel den Terminwahnsinn seit mehr als vier Jahren gewöhnt. Aber der „Fall Liverpool“ ist jetzt auch für ihn die Spitze des Eisberges, wird in England entsprechend heiß diskutiert. Seine Kolumne.

Alleine wir mit Leicester spielen bis 1. Jänner fünf Pflichtpartien! Also im Schnitt alle zwei bis drei Tage ein Match. Wir sind es mittlerweile gewöhnt, Weihnachten und Silvester so gut wie gar nicht zu feiern. Jeder, der einen Blick auf den Terminplan wirft, wird sofort sehen, dass dafür kaum bis gar keine Zeit bleibt. Aber immerhin spielen wir am 26. Dezember daheim. Noch dazu gegen Liverpool!

(Bild: AFP)

Die Tage jetzt sind extrem kräftezehrend, die Reisen, die Spiele. Aber: Diese Phase ist sportlich eine der wichtigsten der gesamten Saison. Richtig richtungsweisend, denn es geht innerhalb kürzester Zeit um 15 Punkte. Wenn man mittendrin steckt, ist es ein richtiges Chaos, ein echtes Durcheinander. Aber du musst schauen, dass du da gut durchkommst. Wenn dir das gelingt, kannst du lange davon zehren. Wir sind super darauf vorbereitet, wollen unseren starken Erfolgslauf fortsetzen. Trainer Brendan Rodgers hat uns die Siegermentalität eingeimpft.

Alles hat seine Grenzen
Dass Liverpool jetzt innerhalb von 22 Stunden zwei Spiele auf zwei Kontinenten zu bestreiten hat, ist natürlich der Gipfel des Terminwahnsinns. Und hier in England ein heiß diskutiertes Thema. Irgendwie ist es ja glücklich unglücklich. Einerseits spitze, dass man in Katar um den Weltpokal spielen kann und darf. Andererseits ist es halt fast ein Ding der Unmöglichkeit, in diesen ohnehin schon dichten Premier-League- und Cup-Spielplan noch zwei zusätzliche Partien hineinzupressen. Sind wir Fußballer mittlerweile nur noch ein Spielball der Vermarktung?

(Bild: APA/AFP/Paul ELLIS)

Na ja, die Spiele rund um Weihnachten haben gerade hier in England eine extrem lange Tradition. Die Bilder gehen alljährlich um die Welt. Aber: Alles hat natürlich seine Grenzen.

Christian Fuchs, Kronen Zeitung