Speicher wird knapp

So wachsen uns die Daten über den Kopf

Web
06.05.2010 11:22
Fotos, Videos, Musik und Co: Vieles von dem, was wir tagtäglich produzieren und konsumieren, ist digital. Die Menge an digitalen Informationen, die im Laufe eines Jahres entsteht oder kopiert wird, droht uns jedoch allmählich über den Kopf zu wachsen, wie die am Mittwoch bereits zum vierten Mal veröffentlichte Studie zum "digitalen Universum" des US-Speichersystemanbieters EMC zeigt. Wie viel man selber dazu beiträgt, lässt sich mit Hilfe eines Gratis-Tools ermitteln.

Der Studie zufolge ist die Menge an digitalen Informationen im vergangenen Jahr um 62 Prozent auf 800 Milliarden Gigabyte bzw. 0,8 Zettabyte angewachsen - ein Zettabyte entspricht einer Billion Gigabyte. Bis Ende 2010 dürfte der Datenberg auf 1,2 Zettabyte anwachsen.

Dies entspreche der Menge an digitalen Informationen, die entsteht, wenn jeder Erdenbewohner 100 Jahre lang ununterbrochen "twittern" würde oder eine Folge der US-Fernsehserie "24" 125 Millionen Jahre lang ununterbrochen liefe, rechnet die Studie vor. Die Menge entspreche auch 75 Milliarden voll geladener iPads mit je 16 Gigabyte Speicherplatz. Mit den Apple-Tablets ließe sich das Londoner Wembley-Stadion 41 Mal bis zum Rand füllen.

Datenmenge steigt bis 2020 um Faktor 44
Bis 2020, so die Prognose, wird die Menge der jährlich entstehenden Informationen um den Faktor 44 steigen, unter anderem auch deshalb, weil bis dahin alle wichtigen Medienformate – von TV über Radio bis Print – von analoger auf digitale Nutzung umgestellt sein werden.

Problematisch: Während die Anzahl an Dateien, Bildern und anderer digitaler Datensätze laut EMC um den Faktor 67 ansteigt, wächst die Zahl der IT-Verantwortlichen, die sich um diese Daten kümmern, nur um den Faktor 1,4. Um diese Diskrepanz auszugleichen, werden bis zum Jahr 2020 der Studie nach ein Drittel aller Daten ins Internet, die sogenannte Cloud, ausgelagert werden.

Mehr Informationen als Speicherkapazität
Doch schon heute entstünden rund 35 Prozent mehr Informationen, als überhaupt Speicherkapazität vorhanden ist, so EMC in seinem "The Digital Universe Decade"-Report. In den nächsten Jahren soll dieser Wert auf über 60 Prozent steigen. 

Für das enorme Wachstum im digitalen Universum verantwortlich sind dabei zu 70 Prozent die Nutzer. Dennoch tragen Unternehmen die Verantwortung für etwa 80 Prozent der Datenmenge, da sie dafür sorgen müssen, dass die Informationen gespeichert, verwaltet und geschützt werden.

Gratis-Tool ermittelt digitalen Fußabdruck
Wer selber herausfinden möchte, wie viele Daten er im Laufe seines Lebens anhäuft, findet auf der Website von EMC einen "Digital Footprint Calculator" (siehe Infobox). Das für Windows und Mac kostenlos downloadbare Tool ermittelt anhand einiger Fragen zur Nutzung von E-Mail, Digicam, Handy oder etwa Download-Verhalten, um wie viele Bits und Bytes der eigene Datenberg in der Minute wächst.

Auf der Website ebenfalls zu finden ist ein Ticker, der die Menge der seit dem 1. Jänner 2010 weltweit angefallenen Bytes misst. Stand Donnerstagmittag: über 465 .000.000.000.000.000 Bytes (465 Exabytes) – laut "Wolfram Alpha" entspricht dies dem 40-fachen des gesamten menschlichen Wissens.

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