Verdutzte, traurige, enttäuschte Gesichter bei den Vienna Capitals am Mittwoch kurz nach 23 Uhr. Als Adam Comrie mit seinem Treffer in Minute 75 zum 3:2 den KAC - wie immer in der EBEL-Geschichte und erstmals seit 2013 - daheim über den Titel hatte jubeln lassen, Top-Goalie Lars Haugen und Co. mit dem Meisterpokal ihre Runden drehten. Kuriosum am Rande: Die von den Caps kritisierten Schiedsrichter wurden bei der KAC-Meisterfeier gesichtet ...
In Summe war der Titel für die Klagenfurter verdient. „Weil wir in den Play-offs zu viele Führungen vergeigt haben, auch unser Powerplay nicht funktioniert hat“, sagte der scheidende Kapitän Andi Nödl zu nicht einmal 15 Prozent verwerteten Überzahlspielen der Wiener in der Finalphase.
In welcher der langzeitverletzte Fan-Liebling und Assistant-Captain Raffi Rotter erst spät in der Thriller-Halbfinalserie gegen Salzburg zurückgekehrt war, mit vier Final-Scorerpunkten gegen den KAC nochmal seine Klasse zeigte. Aber das Ruder für seinen Herzensklub, mit dem leider auch Oldie Phil Lakos in seiner 16. (und letzten?) Saison in Wien kein dritter Liga-Triumph vergönnt war, nicht mehr herumreißen konnte. „Doch“, sagt der 31-jährige Wirbelwind Rotter, „wir müssen uns wirklich nicht verstecken, haben gekämpft, alles versucht.“
Obgleich der im Saisonfinish leider abgetauchte (oder gut bewachte?) MVP Peter Schneider klarerweise von einer „Riesenenttäuschung“ sprach, „weil dieser Titel mein einziges Ziel war!“
Das laut ihm auch die Refs verhinderten. Konkret kritisierte er ja die Herren namens Nikolic. Die am Mittwoch nicht pfiffen - aber dann auf der KAC-Meisterparty gesichtet wurden. „Ungeschickt“ wäre da fast untertrieben formuliert ...
Dennoch: Unter dem statt Serge Aubin geholten NHL-erfahrenen Coach Dave Cameron war die Saison mit etlichen Verletzungssorgen - zuletzt fehlte mit Patrick Mullen noch ein starker Verteidiger - alles andere als schlecht! Was nicht nur die sechste CHL-Qualifikation in Serie zeigt.
Kronen Zeitung
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