Moser-Pröll kontert:

„Lasse mir nicht nachsagen, Missbrauch zu dulden“

Österreich
05.02.2019 15:05

Der Streit zwischen Feministin und Publizistin Alice Schwarzer und Österreichs Skilegende Annemarie Moser-Pröll geht in die nächste Runde. Nachdem Schwarzer Moser-Pröll in einem offenen Brief der Lüge bezichtigte, kontert nun die frühere Wintersportlerin per Mail: „Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Ich verurteile jegliche Art von Missbrauch auf das Schärfste, aber ich lasse mir nicht unterstellen, dass ich Missbrauch mitbekommen und geduldet habe!“ Moser-Pröll hatte zuletzt für mediales Aufsehen gesorgt, indem sie mutmaßliche Missbrauchsfälle im Österreichischen Skiverband (ÖSV) dementierte. Ihre Haltung wird von Schwarzer in dem offenen Brief ebenfalls kritisiert.

Hintergrund sind angebliche Briefe zur Gleichberechtigung, die Moser-Pröll laut eigener Aussage 1971 als aktive Rennläuferin von Schwarzer erhalten haben soll. „Sie suchte Prominente, damit sie in Sachen Gleichberechtigung unterstützt wird“, hatte die 62-fache Siegerin von Weltcuprennen erklärt. Das bekräftigte sie nun: „Wie bereits - auch schon früher - erwähnt, ich kann mich daran erinnern, dass ich von Frau Schwarzer damals Briefe erhalten habe.“

Schwarzer dementierte dies in einem offenen Brief am Montag. Sie habe ihrer Aussage nach damals, 1971, gerade erst gelernt, dass man Feminismus mit „F“ schreibt. Moser-Pröll dazu: „Das bezweifle ich nach Durchsicht ihrer Biografie (Wikipedia, etc. und auf ihrer HP).“

„Lasse mir nicht unterstellen, dass ich Missbrauch geduldet habe!"
Auch die Aussagen der fünffachen Ski-Weltmeisterin zu den Missbrauchsfällen im ÖSV hatte Schwarzer in ihrem Brief scharf kritisiert („Wer einmal lügt, ...“). Moser-Pröll lässt auch diesen Vorwurf so nicht im Raum stehen: „Und auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Ich verurteile jegliche Art von Missbrauch auf das Schärfste, aber ich lasse mir nicht unterstellen, dass ich Missbrauch mitbekommen und geduldet habe!“

Es ging auch um die Präsenz in einer TV-Show. Moser-Pröll. „Da ich mir bezüglich meiner Anwesenheit bei einer Fuchsberger-Show nicht hundertprozentig sicher war, habe ich beim SWR nachgefragt. Es gab nie eine Show, in der Frau Schwarzer und ich gemeinsam aufgetreten sind. Ich war überhaupt nie bei Herrn Fuchsberger. Vielmehr war Frau Schwarzer mit der deutschen Olympiasiegerin Rosi Mittermaier bei Fuchsberger gemeinsam zu Gast. Da hat sie mich wohl mit Rosi verwechselt!“

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